Ernst Krenek
Pallas Athene weint
Dauer: 130'
Libretto von: Ernst Krenek
Chor: SATB
Rollen:
Pallas Athene
Mezzosopran / Sokrates
Baßbariton / Alkibiades
Tenor / Meletos
Tenor / Meton
Bariton / Althaea
Sopran / Agis
Baß / Timaea
Sopran / Lysander
Tenor / 4 kleine Partien
Tenor und Bariton
Instrumentierungsdetails:
2·2·2·2 - 4·2·2·0 - Pk., Schl.(3) - Hf., Cel., Klav. - Str.
Krenek - Pallas Athene weint
Hörbeispiel
Werkeinführung
Zur Wiedereröffnung der Hamburgischen Staatsoper nach dem Zweiten Weltkrieg komponierte Ernst Krenek zwischen 1952 und 1955 eine neue Oper. Als thematische Grundlage nahm er eine Geschichte zu Hand, die ihn bereits zu Schulzeiten fasziniert hatte: Den Untergang der athenischen Demokratie am Ende des Peloponnesischen Krieges 404 vor Christus. Auch in Pallas Athene weint bezieht sich Krenek kritisch auf ein Thema seiner Zeit: Die ab den 1950er Jahren von US-Senator Joseph McCarthy veranlassten antikommunistischen und denunzierenden Untersuchungen in den Vereinigten Staaten, Kreneks Wahlheimat seit 1938. McCarthy wird in der hinterhältigen Figur des Meletos widergespiegelt, der wiederum der Auslöser für den Zusammenbruch der Demokratie ist.
Der Beginn der Oper zeigt eine trauernde Pallas Athene. Athen hat den Krieg gegen Sparta verloren, der Philosoph Sokrates ist tot. Die folgende Handlung ist ein Rückblick auf die Ereignisse, die zu diesem Ausgang führten. Die zwei Schüler des Sokrates, Alkibiades, und Meletos, stehen in Konkurrenz um das Amt das Strategos, der die Flotte gegen Sparta befehligen soll. Zwischen ihnen steht ein dritter Schüler, Meton, ein überzeugter Pazifist. In der Nacht bevor die Flotte gen Sizilien ausrückt, werden die heiligen Hermesstatuen von einem Unbekannten geschändet. Der Verdacht fällt auf Alkibiades, der daraufhin zu den Spartanern überläuft und die Kriegsstrategie der Athener verrät. So macht sich König Agis von Sparta auf nach Athen, um die Griechen zu schlagen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf…
Die Oper ist in der Zwölftontechnik geschrieben, die Krenek souverän beherrscht und sie in den Dienst des musikalischen Ausdrucks und der Dramatik stellt. Sieben Zwölftonreihen dienen Krenek hierbei als „thematisches Material“. Nach seiner Uraufführung erntete das Werk einen eine Dreiviertelstunde andauernden Applaus.