Mauricio Sotelo
Urrutiko urdin
Kurz-Instrumentierung: 3 2 3 2 - 4 2 3 1 - Violino I, leggio 1, Violino II, leggio 1, Pk, Schl(3), Hf, Vl.I(2), Vl.II(2), Va(2), Vc(2), Kb(2)
Dauer: 7'
Widmung: dedicado a la Euskadiko Orkestra Sinfonikoa
Instrumentierungsdetails:
kleine Flöte
1. Flöte
2. Flöte
1. Oboe
2. Oboe
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
3. Klarinette in B
1. Fagott
2. Fagott (+Kfg)
1.,3. Horn in F
2.,4. Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune (+Bpos)
Kontrabasstuba
Pauken
1. Schlagzeug
2. Schlagzeug
3. Schlagzeug
Harfe
Violino I, leggio 1
1. Violine I
2. Violine I
Violino II, leggio 1
1. Violine II
2. Violine II
1. Viola
2. Viola
1. Violoncello
2. Violoncello
1. Kontrabass
2. Kontrabass
Sotelo - Urrutiko urdin für Orchester
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Mauricio Sotelo
Sotelo: Urrutiko urdinInstrumentierung: für Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
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Werkeinführung
Urrutiko urdin (azul de lontananza) oder Blau der Ferne ist eine vibrierende Klanglandschaft und ein Erinnerungsraum, für das Orquesta Sinfónica de Euskadi geschrieben und ihm gewidmet. Der spanische (aus dem Italienischen entlehnte) Begriff lontananza beschreibt in der Bildsprache jene Zone, die am weitesten vom Vordergrund entfernt liegt. Blau, die fünfte Farbe des Sonnenspektrums, steht auch als Adjektiv für den Farbton des wolkenlosen Himmels und des Meeres sowie als Metapher für Raum und Distanz. Doch Blau der Ferne verweist hier auch im Rahmen meiner persönlichen Erfahrung auf einen intimen Ort des Gedenkens, der Fragmente berührender Erinnerungen an einige Sommer meiner Jugend in Euskadi (Baskenland) birgt. Blau der Ferne, wie ein unscharfer Horizont zwischen Meer und Himmel: "cielo inmenso caído de los cielos" (ungeheurer Himmel, der aus den Himmeln fiel), wie schon der Dichter Rafael Alberti schrieb. Oder wie es im Jahr 1970 Gerhard Richter in seinem außergewöhnlichen Gemälde Seascape (Sea-Sea) darstellte.
In unserer Komposition entstehen nach und nach auf dem zarten azur- oder ozeanblauen Untergrund über dem Klangspektrum der Note A, kleine, von der Brise aufgewühlte Wellen oder Wogen auf der Meeresoberfläche, die urplötzlich in einen Sternenhimmel übergehen (Takt 43, vier und drei. Symbole der Einheit von Erde und Himmel). Eine Spiralbewegung bringt uns für wenige Augenblicke wieder in einen Raum der Erinnerung, des bereits Erlebten, zurück, das nun schimmert wie ein Widerschein der Erinnerung. Am Ende schließt und versiegelt das Fortissimo der kurzen Coda die Tore der Erinnerung.
Mauricio Sotelo