Nikolai Badinski
2. Konzert
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 4 2 2 0 - Pk, Schl(2), Str
Dauer: 47'
Solisten:
Violine
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe (+Eh)
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in B
2. Trompete in B
1. Posaune
2. Posaune
. Pauken
1. Schlagzeug
2. Schlagzeug
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Badinski - 2. Konzert für Violine und Orchester
Gedruckt/Digital
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Nikolai Badinski
Badinski: 2. KonzertInstrumentierung: für Violine und Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
Nikolai Badinski
Badinski: 2. KonzertInstrumentierung: für Violine und Orchester
Ausgabeart: Solostimme(n)
Nikolai Badinski
Badinski: 2. KonzertInstrumentierung: für Violine und Orchester
Ausgabeart: Dirigierpartitur
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Nikolai Badinski wurde im März 2014 von der Xiamen Universität eingeladen – mit über 40.000 Studenten eine der bedeutendsten Universitäten in China, auch international hoch angesehen. Er präsentierte seine Musik und hielt Vorlesungen im Rahmen der prestigeträchtigen „Nanqiang” Lectures of Excellence. Dort wurde er mit der Ehrenplakette der Xiamen Universität ausgezeichnet.
Nikolai Badinski über die Uraufführung seines 2. Violinkonzertes:
„Mit der sehr erfolgreichen und überzeugenden Realisation der mit 42 Jahren verspäteten Welt-Premiere meines verlorenen 2. Violinkonzertes mit dem Xiamen Philharmonic Orchestra, China und seinem Chefdirigenten Renchang Fu hat die außerordentlich begabte junge Solistin Zhi-Jong Wang meine Voraussage vor einem Jahr – ein Weltstar von morgen zu sein – kategorisch bekräftigt. Nur nicht erst morgen, schon heute spielt sie wie ein Weltstar.”
Das 2. Konzert für Violine und Orchester ist Teil einer Violinkonzert-Trilogie* und etwa zeitgleich mit dem 3. VK entstanden (s. Notizen zum 3. VK). Es wurde – wie auch andere Werke von mir – durch meine Flucht vom Osten in den Westen 1976 verloren. Erst später, sehr viele Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist die Partitur wieder gefunden worden.
Die philosophische Idee ist die dialektische Beziehung: das (junge) Individuum und die Gemeinschaft. Das Individuum, besonders der junge Mensch setzt sich mit dem Leben, mit den anderen Menschen und der Gesellschaft auseinander. Das Finden des richtigen Platzes im Leben, in der Gemeinschaft mit den anderen ist einer der wesentlichen Lebensaufgaben wie auch Lebenssinnstifter, nicht nur für den jungen Menschen. Als folgerichtige Erkenntnis von großer Bedeutung für den jungen Menschen ist der Weg vom „ich” zur menschlichen Gemeinschaft und die aktive Einstellung des Individuums in dieser Gemeinschaft zur Weiterentwicklung und positiven Veränderung der Welt.
Der erste Satz beginnt mit einem langen Solovioline-Monolog an dessen Ausklingen allmählich die Instrumente aus dem Orchester sehr transparent hinzukommen. Alles ist stimmungsvoll, farbenreich, beinah „romantisch” und etwas verspielt, verträumt. Diese Verspieltheit ist eher eine gewisse Naivität (wie arm wäre das Leben, wenn es Naivität nicht gäbe!), richtiger – die Unschuld der Jugend. Sie ist in den beiden Sätzen zu finden in jeweiligen unterschiedlichen Ausdruckskontext und Erscheinungsformen.
Am Ende dieser Meditation, eines Nachsinnens des Individuums stürzt hinein ohne Unterbrechung der von feurigen, fast wilden Rhythmen und Vitalität sprühende 2. Satz, der Wirbel des Lebens und der Gesellschaft – eine „Sturm und Drang”-Manifestation, erfüllt überbordender Lebensfreude und Vitalität. Eine begeisterungsvolle Verbeugung vor der Jugend, die immer die Zukunft ist.
Das ganze Konzert strahlt Jugendlichkeit und emotionsgeladene Vitalität. Eine frische, reiche Melodik und ein mannigfaltiger Klang/Farben-Reichtum werden mit feurigen, zum Teil wilden Rhythmen konfrontiert. Der ansprechende Violin-Part ermöglicht dem Solisten echte Musikalität und reiche Fantasie auf hohem interpretatorischem Niveau einzusetzen.
Das Orchester ist nicht nur Begleiter, sondern gestaltet als gleichberechtigter Partner zusammen mit der Solovioline die musikalischen Prozesse.
Nikolai Badinski
*) Jedes dieser Konzerte kann separat aufgeführt werden; als eine Trilogie-Einheit, eine Art Violine-„Enzyklopädie” wäre es spannender – eine reizvolle Herausforderung für den Solisten.