Walter Braunfels
Prinzessin Brambilla
Kurz-Instrumentierung: 3 3 4 3 - 4 3 3 1 - Pk, Schl(2), Hf, Cel, Mand, Git, Str - Bühnenmusik: Trp, Klav, Glsp(2), T-T
Dauer: 120'
Dichter der Textvorlage: E. T. A. Hoffmann
Libretto von: Walter Braunfels
Chor: SATB
Rollen:
Der Fürst Bastaniello di Pistoja
Bariton Claudio (ein Schauspieler)
Tenor Giazinta (eine junge Näherin)
Sopran Barbara
Alt Pantalone (in Diensten von Bastaniello)
Bariton Gascon (ein Edelmann)
Tenor Brutz und Buffel (Zechkumpanen Claudios)
Bass und Tenor Der Wirt Cuniberto
Bass Ein junges Mädchen
Sopran
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe
Englischhorn
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
Klarinette in D
Bassklarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
Kontrafagott
1. Horn in F in E, Es
2. Horn in F in E, Es
3. Horn in F in E, Es
4. Horn in F in E, Es
1. Trompete in C
2. Trompete in C
3. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Tuba
Pauken
Schlagzeug(2)
Harfe
Celesta
Mandoline
Gitarre
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Bühnenmusik: Trompete in C
Klavier
1. Glockenspiel
2. Glockenspiel
Tam-Tam
Braunfels - Prinzessin Brambilla
Hörbeispiel
Werkeinführung
Braunfels war Mitte zwanzig, als er die erste Fassung seiner Oper Prinzessin Brambilla komponierte, die er zwei Jahrzehnte später überarbeitete. Das Libretto, vom Komponisten selbst verfasst, basiert auf einer Novelle von E. T. A. Hoffmann und ist im Rom des 18. Jahrhunderts angesiedelt. Es handelt sich um eine Liebesgeschichte in der Tradition der Commedia dell’Arte. Masken, Magie, Zauberbrille und die damit verbundenen Verwechslungen von Traum und Wirklichkeit sorgen für zusätzliche Verwirrung.
Der bekannte Musikwissenschaftler Alfred Einstein beschrieb das Werk nach dem Besuch einer Aufführung der revidierten Fassung als „zeitlos unzeitgemäße” Oper.
Zur Neufassung von 1931 schrieb Walter Braunfels: Hier war zum ersten Mal der Versuch gemacht, der zwingenden Macht des überwältigenden Genies von Richard Wagner sich zu entziehen, indem allem Tragischen, Pathetischen in groteskem Tone ein Schnippchen geschlagen wurde. Aber das echt Jugendliche dabei war, dass ich mich dieser inneren Abwehr Wagners, den ich ja leidenschaftlich liebte, gar nicht bewusst wurde, dass ich glaubte, nur gelegentlich Richard Strauß zu parodieren... Einmal wurden die pathetischen Szenen diminuiert und durch kurze, für die Entwicklung nötige Stücke ersetzt, das Orchester wurde etwa um ein Viertel reduziert, die Partitur im alten Geiste zwar, aber doch ganz neu gefasst. Geblieben sind die übermütigen und grotesken Teile des ursprünglichen Werkes, aber immerhin so gekürzt, dass Prinzessin Brambilla wohl nun auch als Oper das geworden ist, als was E.T.A.Hoffmann seine Novelle bezeichnet: Ein Capriccio.