Wolfgang Rihm
Diptychon
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 0 2 3 1 - Schl(2), Hf, Str
Dauer: 18'
Text von: Friedrich Hölderlin
Solisten:
Sopran
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte (+Picc)
Oboe
Englischhorn
1. Klarinette in A
2. Klarinette in A
Fagott
Kontrafagott
1. Trompete in C
2. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Tuba
1. Schlagzeug
2. Schlagzeug
Harfe
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Rihm - Diptychon für hohen Sopran und Orchester
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Wolfgang Rihm
Rihm: Diptychon für hohen Sopran und OrchesterInstrumentierung: für hohen Sopran und Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Das Konzert fand gleichzeitig
mit dem 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln statt, ein Umstand, der
bei der Vergabe des Auftrages an Wolfgang
Rihm schon bekannt sein durfte. Er könnte bei der Textwahl des Komponisten
eine Rolle gespielt haben: vertont wurden zwei späte, nachgelassene Gedichte
Friedrich Hölderlins, wo das Wort „Gott“ öfter als jedes andere vorkommt. Hier
ist das zweite Gedicht:
Was ist Gott? Unbekannt, dennoch
Voll Eigenschaften ist das Angesicht
Des Himmels von ihm. Die Blitze nämlich
Der Zorn sind eines Gottes. Je mehr ist eins
Unsichtbar, schicket es sich in Fremdes. Aber der Donner
Der Ruhm ist Gottes. Die Liebe zur Unsterblichkeit
Das Eigentum auch, wie das unsere,
Ist eines Gottes.
Seit über vierzig Jahren lässt
sich Wolfgang Rihm von Friedrich Hölderlins Poesie inspirieren. Im Alter von 16
Jahren vertonte er ein Gedicht in seinem Liederzyklus Gesänge op. 1. Mit 24 kehrte er zum Dichter zurück (Hölderlin-Fragmente); es folgten Deutsches Stück mit Hamlet
(1997/1998), Drei Hölderlin-Gedichte (2004) und KOLONOS (2008).
Der anonyme Verfasser des
Einführungstextes zum Konzert schreibt:
„In früheren Vertonungen
Hölderlins hat Rihm seine seismographischen Fähigkeiten bereits hören lassen, den
Erschütterungen dieser hochmusikalischen Dichtungen auf der Klippe von Genie
und Wahnsinn, Schöpfung und Selbstzerstörung nachzuhorchen.“