Im Rahmen eines FWF-Forschungsprojekts erschließt ein Team von Wissenschafter:innen rund um Katharina Bleier und Therese Muxeneder den Briefwechsel zwischen Arnold Schönberg und den Musikverlagen Dreililien sowie Universal Edition und bereitet insgesamt 1.600 Schriftstücke digital auf.
Die Korrespondenz vermittelt eine von gemeinsamen Interessen und Unternehmungen ebenso wie von Konflikten geprägte Beziehung, die Schönbergs nahezu gesamte professionelle Laufbahn umfasst, Wirkungsbereiche und Lebenswelten auf zwei Kontinenten berührt. Der Briefwechsel erlaubt Einblicke in die Herstellung der Noten vom Manuskript bis zu den gedruckten Partituren und Stimmen für die Musiker:innen. Aufführungsanbahnungen, interpretatorische und aufführungspraktische Grundsatz- und Detailfragen werden gleichermaßen debattiert wie Fragen zur Modernisierung der Musikvermittlung.
Die Verleger fungieren in der Korrespondenz auch als Projektionsfläche von Schönbergs ästhetischen Ansichten, Weltanschauungen, seinen Polemiken. Nicht zuletzt werden kulturpolitische Mechanismen und Aspekte der Rezeption durch Publikum und Kritik erörtert.
In der ersten Publikationsstufe erschienen nun Briefe, Telegramme, Ansichtskarten, Dokumente und andere Korrespondenzstücke in drei Erscheinungsformen: Als Digitalisat der edierten Quelle, einer textkritischen Fassung sowie einer editionsphilologisch schlankeren Lesefassung. Die digitale Edition bietet die Möglichkeit, überlieferte dynamische Prozesse und Netzwerke durch flexible Strukturen und vielfältige Navigationswege nachzuvollziehen. Verlinkungen zwischen Briefen, Dokumenten und Registern offenbaren Beziehungen zwischen Personen und Organisationen von Wien bis Los Angeles, Verbindungen von Werken und Schriften, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Kommunikationssträngen.
Zum Projekt "Digitale Schönberg-Briefedition":