Im Gespräch mit CCOM Komponist:innen
1. Wie würden Sie Ihre Musik jemandem beschreiben, der sie nicht kennt?
Durch das Zuhören vermittle ich mein Verständnis und mein spirituelles Streben nach musikalischen Themen, sowie meine eigenen stolzen kreativen Ideen und technischen Mittel, um musikalische Inhalte auszudrücken.
2. Wie sieht Ihr Ausbildungshintergrund aus?
Ich besuchte 1970 die Jilin School of the Arts, um Schlagzeug zu studieren.
1978 Aufnahme in die Kompositionsabteilung des Shenyang-Musikkonservatoriums mit Hauptfach Komposition und Bachelor-Abschluss.
1985 wurde ich in die Kompositionsabteilung des Zentralen Konservatoriums für Musik aufgenommen und erwarb einen Master-Abschluss in Komposition.
1989 schrieb ich mich in der Kompositionsabteilung des Zentralen Konservatoriums für Musik ein, um einen Doktortitel in Komposition zu erwerben.
3. Warum haben Sie sich entschieden, Komponist zu werden?
1973 studierte ich drei Jahre lang Schlagzeug an der Jilin School of the Arts und blieb nach dem Abschluss als Lehrer. Während dieser Zeit begann ich, Musik für Bands zu arrangieren und Solostücke für Kollegen zu komponieren. Ich hatte das Gefühl, dass der Beruf des Schlagzeuglehrers meine Liebe zur Musik und meine Neugier auf sie nicht befriedigen konnte. 1977, nachdem China die Hochschulaufnahmeprüfung wieder eingeführt hatte, beschloss ich, eine Universität zu besuchen. Ein Kompositionsstudium würde es mir ermöglichen, meine musikalischen Fantasien tiefer zu erforschen.
4. Wie sieht Ihr Prozess beim Komponieren eines Stücks aus?
Meine kreativen Genres, Themen und Stile sind vielfältig, und fast jedes Werk ist einzigartig. Bei der Komposition von Musik achte ich sehr auf die Themen und studiere ihre kulturellen und emotionalen Konnotationen. Ich entwerfe und schaffe thematisches Material, das mir gefällt und das als Hauptthema oder als musikalische Idee für einen bestimmten Abschnitt dienen kann. Ich habe zahlreiche groß angelegte Werke komponiert, darunter Opern, Ballette und symphonische Suiten. Wenn ich mit dem vorhandenen musikalischen Material zufrieden bin, finde ich, dass sich alle verschiedenen Elemente zu einem integrierten und exklusiven musikalischen System zusammenfügen. An diesem Punkt ist die Konzeption im Wesentlichen abgeschlossen, und ich gehe zur Phase des technischen Schreibens über
5. Was sind Ihre Hauptinspirationsquellen?
Trotz meiner tiefen Wertschätzung für die traditionelle chinesische Kultur und Volksmusik sowie meiner Hingabe für das Studium westlicher Musik glaube ich, dass Musik ganz natürlich aus dem Herzen kommt. Während das Lernen mit der Absorption verbunden ist, ist das Schaffen der Ausdruck innerer Emotionen. Ich schätze mich glücklich, dass jede Komposition aus einer echten, von Herzen kommenden musikalischen Idee entsteht. Meine musikalischen Ideen werden nur selten aus geliehenen Elementen umgewandelt; und wenn doch, dann werden sie durch die Verwandlung der Seele emotional verschmolzen.
6. Wer ist Ihr:e Lieblingskomponist:in bzw. was ist Ihr Lieblingsstück und warum?
Man kann sagen, dass während meiner Studienzeit und vor Beginn meines Masterstudiums am Zentralen Konservatorium für Musik die Werke, die mich am meisten berührt und inspiriert haben, Rachmaninoffs "Symphonie Nr. 2" und Richard Strauss' "Ein Heldenleben" waren. Ich kam zu dem Schluss, dass die Musik von Rachmaninow von Natur aus gebend ist, während die Musik von Strauss erobernd ist. Diese beiden Temperamente haben mich stark beeinflusst.
7. Welchen Rat haben Sie für angehende Komponist:innen?
Musik zu schaffen, die man gerne macht, aber auch Musik, die man nicht besonders mag.
8. Was ist Ihrer Meinung nach derzeit die größte Herausforderung für Komponist:innen?
Die Frage nach der Individualität und Universalität der Musik.
9. Was sollte man Ihrer Meinung nach wissen, bevor man den Berufsweg "Komponist:in" einschlägt?
Den Grund, warum man komponiert.
10. Was wäre Ihr Traum-Ort bzw. Ihr:e Traum-Interpret:in für eine Uraufführung?
Es gibt keine bestimmten Traumorte. Es hängt vom Zweck ab, bestimmte Werke und Aufführungen zu sehen
11. Was bevorzugen Sie – das Arbeiten an Klavier- oder Orchesterkompositionen?
Meine Opern sind an wichtigen Orten in Europa, Amerika und Asien aufgeführt worden. Zum Beispiel wurden Opern wie "The 170 Days in Nanking/Die Tagebücher von John Rabe", "The Dawns Here Are Quiet", "Voyage To The East-A Fearless Buddhist Master's Mission To Japan" und "The Grand Canal" unter anderem im Lincoln Center in den Vereinigten Staaten, in der Berliner Staatsoper in Deutschland und im Mariinsky Theater in Russland aufgeführt
12. Komponieren Sie lieber auf Papier oder digital?
Ich benutze beides.
13. Kaffee oder Tee?
Tee