1. Wie würden Sie Ihre Musik jemandem beschreiben, der sie nicht kennt?
Meine Musik wird überwiegend durch die Kombination von Elementen aus der chinesischen traditionellen Kulturkunst oder Volksmusik mit modernen Kompositionstechniken geprägt, mit dem Ziel, einen Dialog zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen östlichen und westlichen Kulturen über Zeit und Raum hinweg zu schaffen.
2. Wie sieht Ihr Bildungshintergrund und Ihre Ausbildung in Musikkomposition aus?
Ich habe 1990 meinen Bachelor-Abschluss in der Kompositionsabteilung des Zentralen Konservatoriums für Musik gemacht. Von 1992 bis 1997 studierte ich am Tokyo College of Music in Japan und erlangte einen Master-Abschluss in Komposition. 2006 promovierte ich in Komposition am Zentralen Konservatorium für Musik.
3. Warum haben Sie sich entschieden, Komponist zu werden?
In meinen Highschool-Jahren war ich einmal ein professioneller Student des Waldhornspiels. Ich entwickelte ein wachsendes Interesse an Musik mit verschiedenen stilistischen Merkmalen, was die Idee des Kompositionsstudiums entfachte. Seitdem habe ich eine Karriere als Komponist eingeschlagen.
4. Können Sie uns Ihren Prozess beim Komponieren eines Stücks beschreiben?
In meinen eigenen Kompositionen machen Auftragswerke einen gewissen Teil aus. Zum Beispiel wurde das Kammermusikstück 'Yu Diao' von einer Pipa-Spielerin in Auftrag gegeben. Da die Pipa-Spielerin aus der chinesischen Provinz Henan stammt, wählte ich vertraute Elemente aus der Musik der Henan-Oper, um einen Dialog zwischen östlichen und westlichen Instrumenten (Pipa und Klavier) zu schaffen.
5. Was sind Ihre Hauptinspirationsquellen für das Komponieren von Musik?
Die Inspiration für meine Kompositionen stammt größtenteils aus den Emotionen oder Eindrücken, die durch die Geisteswissenschaften, Geschichte und Natur vermittelt werden, die wiederum den Wunsch und Drang zur Schöpfung entfachen.
6. Wer ist Ihr Lieblingskomponist oder was ist Ihr Lieblingsstück und warum?
Ich bewundere wirklich den japanischen Komponisten Takemitsu Tōru und sein Werk 'November Steps.' Es zeigt vollständig die musikalische Zeit sowohl des Ostens als auch des Westens im gleichen zeitlichen und räumlichen Kontext sowie deren Verschmelzung und Kollision.
7. Welchen Rat haben Sie für angehende Komponisten, die gerade ihre Karriere beginnen?
Bleiben Sie Ihren inneren Gefühlen treu und schaffen Sie mehr personalisierte musikalische Werke.
8. Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für Komponisten heute?
Werke mit unabhängigen Persönlichkeiten zu schaffen, wird in Zukunft eine große Herausforderung sein. Wie man durch die Werke bei mehr Publikum Resonanz findet, ist etwas, dem ich immer nachstrebe.
9. Was sollte man Ihrer Meinung nach wissen, bevor man Komponist wird?
Ich glaube, dass man, bevor man Komponist wird, klären sollte, warum man Komponist werden möchte. Der Weg, Komponist zu werden, ist nicht glatt und einfach.
10. Was sollte Ihrer Meinung nach jedes Publikum wissen oder tun?
Ich hoffe, dass die Konzertbesucher meine Werke verstehen und schätzen können und dabei auch einige Reflexionen und Resonanzen in ihnen wecken.
11. Der größte Popsong aller Zeiten?
Michael Jacksons Popsongs. Außerdem mag ich auch einige japanische Popsongs, wie Koji Tamakis 'Safe Zone.'
12. Traumort und Interpreten für eine Weltpremiere?
Ich hoffe, dass meine Werke von Weltklasse-Orchestern und Musikern in renommierten Konzerthallen in Europa aufgeführt werden.
13. Klavierkompositionen oder Orchesterkompositionen?
Orchesterkompositionen.
14. Komponieren auf Papier oder digital?
Beides.
15. Kaffee oder Tee?
Ich mag sowohl Kaffee als auch Tee.
Wussten Sie schon?
Universal Edition & das Zentrale Konservatorium für Musik (CCOM) in Peking kooperieren seit 2023, um gemeinsam den Austausch und die Verbreitung zeitgenössischer chinesischer Musik weltweit zu fördern!