1. Wie würden Sie Ihre Musik jemandem beschreiben, der sie nicht kennt?
„Ein kreativer Hintergrund ist auf jeden Fall notwendig, einschließlich der Inspirationsquellen. Um sich direkter auszudrücken, könnte man Adjektive oder eine poetische Sprache oder Bildsprache verwenden. Im Allgemeinen gilt jedoch, je detaillierter die Erklärung, desto weniger effektiv ist sie im Vergleich zum einfachen Anhören der Musik und dem Verstehen der Gefühle des anderen, mit dem Ziel eines engeren Gedankenaustauschs.“
2. Wie sieht Ihr Ausbildungshintergrund aus?
„Ich habe 11 Jahre am Zentralen Konservatorium für Musik in der Hauptstadt Peking studiert, vom Grundstudium bis zum Doktoratsstudium, ohne Unterbrechung. Während dieser Zeit habe ich mich auf das Studium der modernen Musikkomposition konzentriert.“
3. Warum haben Sie sich entschieden, Komponist:in zu werden?
„Zunächst wurde ich von meinem Vater beeinflusst, die Techniken zu erlernen. Später wurde ich von vielen großen Komponisten und ihren Werken inspiriert, und ich hatte auch ein starkes inneres Bedürfnis, mich durch Musikkomposition auszudrücken.“
4. Wie sieht Ihr Prozess beim Komponieren eines Stücks aus?
„Im Allgemeinen bin ich nicht jemand, der schnell komponiert; der kreative Prozess dauert normalerweise sehr lange. Das liegt daran, dass ich oft sorgfältig abwäge und verschiedene Details in Betracht ziehe sowie meine innere auditive Wahrnehmung mit meiner Klangvorstellung koordiniere.“
5. Was sind Ihre Hauptinspirationsquellen?
"Es gibt viele Inspirationsquellen, darunter historische Erzählungen (individuelle Erfahrungen, die sich aus historischen Ereignissen ableiten), zeitgenössische Poesie, andere Schwesterkünste und Volksmusikmaterial."
6. In welcher Weise hat UE Ihre Arbeit als Komponist:in beeinflusst?
"Die Förderung der eigenen Werke, die Intensität der Öffentlichkeitsarbeit und sogar die Details der Veröffentlichung von Partituren spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des kreativen Prozesses."
7. Wer ist Ihr:e Lieblingskomponist:in bzw. was ist Ihr Lieblingsstück und warum?
"Scriabins „Gedicht der Ekstase“ ist ein zartes Meisterwerk geistiger Intelligenz, dessen kreatives Denken und ästhetische Merkmale sich deutlich von denen seiner Zeitgenossen in seinem Heimatland unterscheiden."
8. Welchen Rat haben Sie für angehende Komponist:innen?
"Die technischen Fertigkeiten ständig zu verfeinern, die schriftstellerischen Fähigkeiten in verschiedenen Aspekten zu erweitern und den Einfluss des tonalen Musikerbes auf sich selbst zu schätzen."
9. Was ist Ihrer Meinung nach derzeit die größte Herausforderung für Komponist:innen?
"Wie man ein größeres Publikum ansprechen und mit möglichst vielen Gleichgesinnten in Kontakt treten kann."
10. Was sollte man Ihrer Meinung nach wissen, bevor man den Berufsweg "Komponist:in" einschlägt?
11. Was sollte Ihrer Meinung nach jede:r Zuschauer:in...?
"Enthusiasmus bewahren, aktiv nach einer auch nur flüchtigen Resonanz auf neue Werke suchen und tolerant bleiben."
12. Was ist der größte Popsong aller Zeiten?
„Tut mir leid, ich höre selten Popsongs, deshalb fällt es mir schwer zu sagen, welcher der beste aller Zeiten ist.
13. Was wäre Ihr Traum-Ort bzw. Ihr:e Traum-Interpret:in für eine Uraufführung?
„Paris oder London, und das Orchester werde ich aus Deutschland wählen.“
14. Was bevorzugen Sie – das Arbeiten an Klavier- oder Orchesterkompositionen?
„Orchesterkompositionen.“
15. Komponieren Sie lieber auf Papier oder digital?
„Erst auf Papier komponieren, dann digitalisieren.“
16. Kaffee oder Tee?
„Beides gleichzeitig, meist am selben Tag.“
Wussten Sie schon?
Universal Edition & das Zentrale Konservatorium für Musik (CCOM) in Peking kooperieren seit 2023, um gemeinsam den Austausch und die Verbreitung zeitgenössischer chinesischer Musik weltweit zu fördern!