1. Wie würden Sie Ihre Musik jemandem beschreiben, der sie nicht kennt?
Dramatisch, etwas gewichtig.
2. Was ist Ihr Bildungshintergrund und Ihre Ausbildung in Musikkomposition?
Ich begann im Alter von 18 Jahren mit dem Selbststudium der Komposition, da ich mich stark ausdrücken wollte. Meine Werke wurden in der Tanztruppe, in der ich arbeitete, anerkannt und gelobt, was mich veranlasste, mich an einer Musikhochschule einzuschreiben, um Komposition zu studieren. Einfach ausgedrückt: Ich habe zuerst komponiert und dann Komposition studiert. In den vierzig Jahren seit meinem Hochschulabschluss 1983 habe ich mich bei jedem Werk, das ich schaffe, kontinuierlich und gezielt weitergebildet. Meine Ausbildung ist also ein lebenslanger Prozess des Selbstlernens.
3. Warum haben Sie sich entschieden, Komponist zu werden?
Seit meinem 18. Lebensjahr sind in meinem Kopf ständig zahlreiche Klänge entstanden, die ich aufschreiben musste. Komponist zu werden, war für mich keine Wahl, sondern eher ein unausweichliches Schicksal.
4. Können Sie uns den Prozess des Komponierens eines Stücks erläutern?
Jedes Mal ist es anders; es gibt kein festes Muster.
5. Was sind Ihre Hauptinspirationsquellen für das Komponieren von Musik?
Der Einfluss von Lebenserfahrungen auf mich.
6. Welchen Rat haben Sie für angehende Komponisten, die am Anfang ihrer Karriere stehen?
1. Die Technik ist das Wichtigste.
2. Hüten Sie sich davor, Konzepte als Ersatz für Kunst zu verwenden.
7. Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für Komponisten heute?
Die größte Herausforderung für Künstler jeder Epoche oder Disziplin besteht darin, die Gesellschaft dazu zu bringen, ihre Arbeit zu akzeptieren und zu schätzen.
8. Der größte Popsong aller Zeiten?
Für mich ist das „Nothing to My Name“ von Cui Jian.
9. Welcher Ort und welche Darsteller wären für eine Weltpremiere der Traum?
Jede Weltpremiere und jeder Darsteller ist ein wahr gewordener Traum.
10. Komponieren Sie auf Papier oder digital?
Seit etwa zehn Jahren komponiere ich mit der Software Sibelius. Wenn ich früher auf Papier komponierte - vor allem bei großen Orchesterwerken - nahm das Schreiben der Noten 80 % der Zeit in Anspruch! Aber seit ich zur Kompositionssoftware gewechselt habe, hat sich der Prozentsatz umgekehrt! Mit 68 Jahren, nachlassender Sehkraft und zittrigen Händen wäre ich ohne Kompositionssoftware wahrscheinlich nicht mehr in der Lage zu komponieren, oder ich könnte bestenfalls nur noch kleine Stücke schreiben. Mit einer Kompositionssoftware kann ich jedoch schneller große Werke schreiben als in meiner Jugend. Im Laufe der Jahre bete ich jedes Mal, wenn ich ein Stück fertig stelle - vor allem ein großes - im Stillen um den Segen des Erfinders der Kompositionssoftware.
11. Kaffee oder Tee?
Ob zu Hause oder im Hotel, der Tag beginnt immer mit einer Tasse Kaffee und einer Tasse Tee.
Wussten Sie schon?
Universal Edition & das Zentrale Konservatorium für Musik (CCOM) in Peking kooperieren seit 2023, um gemeinsam den Austausch und die Verbreitung zeitgenössischer chinesischer Musik weltweit zu fördern!