Zu Beginn seiner Karriere verfolgte Drake Mabry eine traditionelle klassische Musikkarriere, bei der er als erste Oboe in Sinfonieorchestern in drei Ländern auftrat. Danach wechselte er zum Tenorsaxophon, zur Flöte und zur Klarinette und spielte hauptsächlich in Jazz-Bigbands und kleinen Ensembles. Ab 1976 setzte er sein Studium mit einem Master- und einem Doktortitel in Musikkomposition fort. Zu seinen Alma-Matern gehören die Manhattan School of Music, Juilliard, Rice University und die University of California, San Diego. Zu den wichtigsten Lehrern, mit denen er zusammenarbeitete, gehören Harold Gomberg, Alfred Genovese, Paul Cooper, John Cage und Krzysztof Penderecki.
Als er 1984 am Dartmouth College unterrichtete, führte eine zufällige Begegnung im Flur der Musikabteilung dazu, dass Mabry für ein Jahr nach Frankreich reiste, um die musikalischen Welten von Paris zu erkunden. Nach einer kurzen Rückkehr in die USA ließ er sich 1988 dauerhaft in Frankreich nieder und lebt und arbeitet heute in Nizza, Frankreich.
Zwei unerwartete Ereignisse im 21. Jahrhundert führten ihn zu seinem heutigen Tätigkeitsschwerpunkt. Im Jahr 2003 begann er mit der Entwicklung einer Musik, in der Stille und Klang gleichwertig sind. Das Ergebnis sind über 60 „Silent Duration“-Werke, von Soloinstrumenten bis hin zum vollen Orchester. Über 25 davon wurden bereits aufgeführt oder aufgenommen. Im Jahr 2011 ging er nach Istanbul, wo er mehrere Jahre blieb und die türkische Ney- und Ebru-Malerei studierte. Obwohl diese türkischen Musik- und Kunststudien im jeweiligen historischen Stil verwurzelt waren, erforschte und entwickelte er auch neue Konzepte und Techniken und kombinierte sie mit der Tradition.
Das Ergebnis all dieser Lebenserfahrungen ist ein konstantes Interesse an ständiger Entwicklung, Neugier und Zusammenarbeit zwischen ihm als Person und der Art und Weise, wie er dies in seinen Kunstformen zum Ausdruck bringt. Neben Musik und Kunst ist Mabry auch als Dichter und Fotograf tätig.