
*6. April 1929
†24. November 1996
Edison
Wassiljewitsch Denisow wurde am 6. April 1929 in Tomsk geboren und
verstarb am 24. November 1996 in Paris.
Denisow studierte Mathematik, bevor er sich
entschloss, Komponist zu werden. Er schrieb ein Flötenkonzert für
Aurèle Nicolet, ein Violinkonzert
für Gidon Kremer, ein Oboenkonzertfür
Heinz Holliger und Werke für den Klarinettisten Eduard Brunner. Außerdem
komponierte er eine Sonate für Altsaxophon and Klavier für Jean-Marie Londeix.
Sein Requiem
beruhte auf einem in mehreren Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch und
Latein) abgefassten Text von Francisco Tanzer und wurde 1980 in Hamburg
uraufgeführt. 1996 nahm Helmuth Rilling Denissows Vervollständigung von Franz
Schuberts Oratorium Lazarus auf CD auf.
Gegen Ende seines Lebens emigrierte Denisow nach
Frankreich, wo er 1996 starb.
Denisow, einer der bedeutendsten russischen
Komponisten der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, hielt viele Jahre einen Kurs
für Instrumentierung und Partiturlesen am Moskauer Konservatorium, und zwar in
der mittleren Funktion eines „Alten Lehrers”. Infolge seines
Enthusiasmus für avantgardistische Tendenzen des Westens im eigenen Werk wurde
ihm keine eigene Kompositionsklasse anvertraut (die berühmte Troika – Schnittke,
Gubaidulina, Denisow – erlangte keine offizielle Anerkennung). Dennoch belegten
viele Kompositionsstudenten gerade die Klasse Denisows, um seine Werke kennen
zu lernen und wissbegierig den kritischen Bemerkungen und Wünschen der
heimlichen Autorität zu lauschen. Zu seinen wichtigsten Schülern zählen Jelena
Firssowa, Dmitri Smirnow, Wladimir Tarnopolski und Vadim Werbitzky.