Jay Schwartz
Music for Orchestra II
Kurz-Instrumentierung: 4 4 4 4 - 4 4 4 1 - Schl(4), Vl.I(12), Vl.II(12), Va(8), Vc(8), Kb(6)
Dauer: 25'
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte (+Picc)
2. Flöte (+Picc)
3. Flöte
4. Flöte
1. Oboe
2. Oboe
3. Oboe
4. Oboe
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
3. Klarinette in B (+Kl(Es))
4. Klarinette in B (+Kl(Es))
1. Fagott
2. Fagott
1. Kontrafagott
2. Kontrafagott
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in B
2. Trompete in B
3. Trompete in B
4. Trompete in B
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
4. Posaune
Kontrabasstuba
1. Schlagzeug (Klavier, Crotales, Gläserspiel, Donnerblech, Plattenglocke, Tam-Tam, große trommel, Brummtopf)
2. Schlagzeug (große Trommel)
3. Schlagzeug (Pauken, Plattenglocke, Crotales, Gläserspiel, Tam-Tam, Hängebecken)
4. Schlagzeug (Pauken, Crotales, Donnerblech, große Trommel)
Violine I (+(1. Pult))
Violine I (+(2. Pult))
Violine I (6 Pulte)
Violine II (6 Pulte)
Viola (4 Pulte)
Violoncello (4 Pulte)
Kontrabass (3 Pulte)
Schwartz - Music for Orchestra II für Orchester
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Jay Schwartz
Schwartz: Music for Orchestra IIInstrumentierung: für Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
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Werkeinführung
Music for Orchestra II ist eine musikalische Umsetzung der Form des Kreuzes, eine Dramaturgie der kreuzenden Linien. Diese musikalische Struktur steht formal in analoger Beziehung zum Gedicht Elegy Howlers von dem zeitgenössischen englischen Dichter Ruskin Watts. In dem Gedicht interagieren phonetische und semantische Merkmale der deutschen und der hebräischen Sprachen mit einander. Die Sprachen verschlingen und kreuzen sich, dabei rufen sie eine endlose Kette der historischen und philosophischen Assoziationen hervor. Die Sprachfamilien bildet somit eine geographische Kreuzung der Wege, ein Kurzschluss der überkreuzenden Leitungen der Okzident und der Orient.
Die ganze Struktur der Komposition basiert auf dieser Kreuzung. Die Musik ist vielmehr architektonisch als anekdotisch, mehr eine objektive Konstruktion als eine Beschreibung eines Textes. Zwei diametral entgegen gesetzte Linien nähern sich langsam fortschreitend. Die Linien treffen sich auf einem zentralen Unisono, wo alle Instrumente auf dem Achtfuß-D resonieren, eine mächtige Tutti auf einem einzigen gemeinsamen Punkt des gesamten Ambitus des Orchesters fokusiert, eine Katharsis, die eine Kette gespenstischer Harmonien auslöst. Die harmonisch verwickelten Linien trennen sich fortschreitend und verschwinden allmählich in diametral entgegen gesetzten Richtungen, eine Bespiegelung der ersten Hälfte der Komposition.
Das strenge Gerüst der Komposition ermöglicht einen nachvollziehbaren, ausgedehnten Bogen und ergibt zugleich eine komplexe Polyphonie der Stimmen. Die extremen Tonumfänge der Orchestrierung, vom durchdringend und schrill hoch bis zu den Subkontrabassteilen – analog zu den weiten Flügeln des X – sowie die engen Umschichtungen mikrotonaler Intervalle: Ein Ausdruck des Exzessiven und des Urschreis der Musik