Christof Herzog
*5. Januar 1951
Werke von Christof Herzog
Biographie
Christof Herzog, geboren und aufgewachsen in Lübeck, studierte in Stuttgart Komposition bei Milko Kelemen, erhielt den Förderpreis für junge Komponisten der Stadt Stuttgart und das Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Mit Gisela Elsner schrieb er zwei Opernprojekte: Die Zerreißprobe UA München 1985 und Friedenssaison (bislang nur Ausschnitte aufgeführt). Er gründete mit Christa Weber zusammen das Weber-Herzog-Musiktheater, in Folge entstanden viele Kurzopern, Chansonprogramme, Kinderkantaten und 6 A-Capella-Opern - aufgeführt an zahlreichen Privattheatern in München und Berlin, an der Semper Oper Dresden, der Komischen Oper Berlin, Theater Biel und Theater Solothurn. Herzog schrieb Orchesterstücke: WDR, Orchester der Hansestadt Lübeck, Brandenburger Symphoniker; 3 große Opern, 1 Märchenoper (bislang noch nicht uraufgeführt) und zahlreiche Kammeropern: Oper Kiel, Oper Dortmund, Semper Oper Dresden, Komische Oper Berlin, Theater Biel und Theater Solothurn. Christof Herzog starb am 23. August 2022 in Berlin.
Über die Musik
In meiner Musik lege ich v. a. Wert auf den Gestus im Sinne einer emotionalen sowie gesellschaftlichen Haltung. Deshalb steht bei mir die menschliche Stimme im Zentrum - im übertragenen Sinne auch in der reinen Instrumentalmusik. Meine Musik drückt nicht nur Stimmungen aus, sie lässt Stimmen sprechen. So gesehen steht für mich die Melodie ob in offener oder fragmentierter Form im Zentrum. Z. B. die Oper Irma - sie spielt im sogenannten Dritten Reich: eine rebellische Wirthaustochter, die gegen ihren despotischen Vater genauso aufbegehrt wie gegen das Nazi-Gesindel im Dorf. Die Musik unterstreicht bzw. kommentiert mit verschiedenen Stilmitteln den Text. Bei der Märchenoper Prinz Flascholett und die Farbe Blau ein Prinz, der beim Anblick der Farbe Blau in Ohnmacht fällt, verbinde ich die klassische Oper mit der Frische des Musicals und der Leichtigkeit der Operette und wende mich bewusst an ein breites Publikum ,thematisiere und parodiere in komödiantischer Form Willkür und Ausgrenzung.