Luciano Berio
Ekphrasis
Kurz-Instrumentierung: 4 2 5 3 - 6 4 4 2 - Mba, Hf, Cel, Akk, Klav, Ssax, Asax, Tsax, Str(12 12 12 10 8)
Dauer: 20'
Widmung: a Dario Del Corno
Instrumentierungsdetails:
Gruppe A1: Flöte
Altflöte in G
Tenorsaxophon in B
1. Fagott
2. Fagott
Gruppe A2: kleine Flöte
Flöte
1. Oboe
2. Oboe
kleine Klarinette in Es
Sopransaxophon in B
Altsaxophon in Es
Gruppe B1: 1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
1. Trompete in C (+klTrp)
2. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
Basstuba
Gruppe B2: 1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
1. Trompete in C (+klTrp)
2. Trompete in C
1.Posaune
2. Posaune
Basstuba
Orchester: 1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
3. Klarinette in B
Bassklarinette in B
Kontrafagott
Marimbaphon
Celesta
Akkordeon
Harfe
Klavier
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Berio - Ekphrasis für Orchester
Hörbeispiel
Werkeinführung
"ekphrasis [continuo II] ist ein Kommentar zu einem Adagio, fern und beschreibend, das ich 1990 geschrieben habe; es ist ein Kommentar zu einer kontinuierlich, immer-wechselnden Klanglandschaft, geformt aus einem Gitter von wiederkehrenden Mustern".
"Während der Arbeit an Continuo, war es nicht meine Intention, eine Metapher für Architektur zu komponieren oder eine musikalische Hommage an die berühmten Architekten Chicagos Sullivan, Wright und Mies van der Rohe zu schreiben. Auch nahm ich nicht direkt Bezug auf die lustigen, aber soliden Konstruktionen von Renzo Piano, dessen Arbeit ich mich sehr verbunden fühle. Im Verlauf der Arbeit wurde ich jedoch gewahr, daß eben dieses doch eingetreten war. Die innermusikalischen Prozesse von Continuo sind in der Tat architektonischer Natur, nicht aber die Gestalt, die Form. Die musikalischen Muster ergeben ein nicht durchgängiges, ein sozusagen nicht bewohnbares Gebäude, das seine Expressivität durch den Widerspruch erhält, jederzeit offen zu sein für die mögliche Erweiterung durch neue Flügel, Räume und Fenster."
Berios Umgestaltung durch instrumentale Retuschen und formale Erweiterungen in continuo II verdichtet das ursprüngliche Material dabei weiter im Sinne der ekphrasis (altgriechisch für Ausdruck, Expressivität).