Zygmunt Krauze
*19. September 1938
Werke von Zygmunt Krauze
Biographie
Der polnische Komponist und Pianist Zygmunt Krauze studierte Komposition und Klavier an der Frédéric-Chopin-Musikuniversität Warschau und unter Nadia Boulanger in Paris. Er ist bekannt als Komponist mit einem ausgesprochen charakteristischen, musikalischen Stil, welcher sich auf die besondere Theorie von Wladyslaw Strzeminski (1893-1952) in der Malerei stützt. In der Musik wirkt sich das durch eine Absenz von Kontrasten, Spannungen und Höhepunkten im klassischen Sinne aus, in ihrer Form ist sie so homogen wie möglich. Krauze hat drei Opern, mehrere Instrumentalkonzerte, symphonische und Kammermusikwerke verfasst. Außerdem hat er in Zusammenarbeit mit Architekten räumliche Musik komponiert, welche in Polen, Österreich und Frankreich aufgeführt wurde.
1966 gewann Zygmunt Krauze den ersten Preis des Gaudeamus Wettbewerbs in Holland. Mit
Musik des 20. Jahrhunderts im Fokus, setzt er bis heute seine Karriere als Pianist fort. 1967 gründete er das Warsaw Music Workshop Ensemble, das bereits Werke von über 100 Komponisten in Auftrag gegeben hat. Mehr als 20 Jahre fungierte er als Intendant und Pianist des Ensembles. Seit 1965 leitet er in Polen und im Ausland Seminare und Meisterklassen in Komposition und zur Aufführungspraxis der Neuen Musik, unter anderem in angesehenen Zentren wie Darmstadt, Basel, Stockholm, Los Angeles, Tokyo, Jerusalem und Hong Kong. 1982 fungierte er als Gastprofessor an der Yale University, 1996 wurde er zu einem bedeutenden Corresponding Professor an der Keimyung University, Daegu in Süd-Korea gekürt. Seit 2002 ist er Professor für Komposition an der Musik-Akademie Lodz, seit 2006 an der Frédéric-Chopin-Musikuniversität Warschau.
Ein großer Teil seiner künstlerischen Aktivitäten fanden außerhalb Polens statt. Zwischen 1973
und -74 war er auf Einladung des DAAD (Deutsche Akademischer Austauschdienst) Artist in Residence in Berlin, 1982 erhielt er von Pierre Boulez die Einladung zum musikalischen Berater am IRCAM in Paris. Zudem war er 10 Jahre lange Mitglied der Repertoirekommission des Warschauer Herbst - Festivals und von 1987-90 Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Außerdem war er Vorsitzender der Witold Lutoslawski Gesellschaft und der polnischen Sektion an der IGNM.
Unter seinen Auszeichnungen und Preisen befinden sich: Das silberne Verdienstkreuz der Republik Polen (1975), der Ehrenorden der Jeunesses Musicales Polen (1979) und der Titel Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres in Frankreich (1984). Zusätzlich hat er 1989 und 2005 den Preis des Kulturministeriums Polen erhalten. 1999 wurde er zum Ehrenmitglied der IGNM gewählt. 2004 erhielt er das goldene Verdienstkreuz der Republik Polen, 2005 den UNESCO Heritage of the Humanity Award in Valparaiso, Chile. 2008 wurde er vom französischen Präsidenten zum Officer dans l'Ordre National de la Legion d'Honneur ernannt. 2010 erhielt er vom polnischen Ministerium für Kultur die Goldmedaille „Gloria Artis“. 2011 wurde er zum Ehrenmitglied des polnischen Komponistenverbands. Zygmunt Krauzes Werke wurden unter anderem unter folgenden Labels aufgenommen: Muza, Dux, ORF, Nonesuch, Thesis, Musical Observations (CP2), Collins Classics, Recommended Records und EMI.
www.zygmuntkrauze.com