Wolfgang Rihm
COLL'ARCO
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 2 2 2 1 - Pk, Schl, Hf, Str(14 12 10 8 6)
Dauer: 30'
Widmung: für Carolin Widmann
Solisten:
Violine
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe (+Eh)
1. Klarinette in A
2. Klarinette in A
1. Fagott
2. Fagott (+Kfg)
1. Horn in F
2. Horn in F
1. Trompete in B
2. Trompete in B
1. Posaune
2. Posaune
Tuba
Pauken
Schlagzeug
Harfe
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Rihm - COLL'ARCO für Violine und Orchester
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Wolfgang Rihm
Rihm: COLL'ARCOInstrumentierung: für Violine und Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
Musterseiten
Hörbeispiel
Werkeinführung
Wolfgang Rihms 30 Minuten dauerndes COLL’ARCO ist nach Lichtzwang (1976), Gesungene Zeit (1992) und einem weiteren Werk von 1993 bereits seine „Vierte Musik für Violine und Orchester“ – so auch der Untertitel.
Der Titel selbst aber verweist auf die vorherrschende Spieltechnik. Außer in den drei eröffnenden Pizzicato-Akkorden verwendet der rhapsodische, gleichsam monologisierende Solopart ausschließlich verschiedenste Streich- und Bogentechniken. Diese allerdings mit einer technischen Variabilität, ja unverhohlener Brillanz, als gelte es tatsächlich zu beweisen, was „mit dem Bogen“ (so die wörtliche Übersetzung des Titels) auf einer Violine machbar ist. Carolin Widmann, die Widmungsträgerin, stand während der Entstehungszeit in regem Kontakt mit Wolfgang Rihm, um ihm Auskunft über die Spielbarkeit mancher Teile zu geben, die an die „Grenze des technisch Machbaren“ gehen.
Einen Hinweis auf den subtilen Traditionsbezug der Komposition gibt aber auch die vergleichsweise übersichtliche Besetzung, die lediglich mit der Verwendung eines Vibraphons über das Orchester der Romantik hinausgeht. Auch der durchweg sehr dominante, unmittelbar ohne Einleitung einsetzende Geigensolopart verweist auf die Tradition des Konzertstücks aus dem 19. Jahrhundert und konkret auf die beiden Violinromanzen von Beethoven – wenngleich Rihms musikalische Sprache die Fesseln der Tonalität selbstredend hinter sich gelassen hat.