Cristóbal Halffter
Concierto
Kurz-Instrumentierung: 3 3 4 3 - 4 3 3 1 - Schl(4), Str(14 12 10 8 6)
Dauer: 28'
Solisten:
Klarinette in B, A, Es, auch Bassklarinette in B
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte (+ Picc.)
1. Oboe
2. Oboe
3. Oboe
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
3. Klarinette in B
Bassklarinette
1. Fagott
2. Fagott
3. Fagott
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
3. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Basstuba
1. Schlagzeug
2. Schlagzeug
3. Schlagzeug
4. Schlagzeug
Violine I (14)
Violine II (12)
Viola (10)
Violoncello (8)
Kontrabass (6)
Halffter - Concierto für Klarinette und Orchester
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Cristóbal Halffter
Halffter: KlarinettenkonzertInstrumentierung: für Klarinette und Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
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Werkeinführung
Das Klarinettenkonzert habe ich im Auftrag des Saarländischen Rundfunks und auf Anregung von Eduard Brunner zwischen Dezember 2000 und März 2001 in Villafranca del Bierzo komponiert. Das Werk ist einsätzig, besteht aber aus drei unterschiedlichen Abschnitten, von denen jeder für eine anderen Klarinette geschrieben ist. Der erste Teil ist für Klarinette in B, der zweite ist eine Art Divertimento für die Es-Klarinette und der dritte, eher lyrische Teil verwendet die Bassklarinette. Zwischen dem ersten und zweiten Teil gibt es einen kurzen Abschnitt, der bis zum tiefen c hinabführt. Diese Takte sind auf der Klarinette in A zu spielen.
Etwas ungewöhnlich ist vielleicht, dass im Orchester vier Klarinetten (drei Klarinetten in B und eine Bassklarinette) besetzt sind. Sie stellen für den Solisten eine Art Schatten oder Spiegel dar. Was er spielt, findet seinen Nachhall, seine Entsprechung oder Kommentierung in den Orchester-Klarinetten. Der Solist ist also hier eine Art 'primus inter pares'. Dies wird bereits im ersten Satz deutlich: Er ist wie eine Art große Kadenz angelegt, in der das Orchester begleitet, unterbricht oder sich an dem Spiel des Solisten beteiligt.
Das ganze Konzert ist ein 'Spiel' im wahrsten Sinne des Wortes, also eine Art Transformation der Realität, wie bei dem Spiel von Kindern, die etwa bei einem Stück Holz sagen 'Das ist ein Flugzeug'. Wir sind heute viel zu realistisch geworden. Die Klarinette ist auch 'nur ein Stück Holz' mit ein paar Metallklappen und Löchern – das ist die Realität. Wenn man aber auf der Klarinette 'spielt', dann entsteht plötzlich etwas ganz anderes, nämlich Kommunikation und Kunst.
Ein Beispiel: Gegen Ende des zweiten Abschnitts spielt die Es-Klarinette deutlich hörbar ein hohes b, zu Beginn des dritten Abschnitts nimmt die Bassklarinette dieses b auf und führt es bis zum tiefen c. Diese Stelle klingt für den Hörer so, als würde sie von einem einzigen Instrument mit einem riesigen Tonumfang von fast fünf Oktaven gespielt werden.
Das Wichtigste ist mir, dass bei der Aufführung sich so etwas wie Kommunikation zwischen dem Solisten, dem Orchester, dem Dirigenten und vor allem auch den Zuhörern ergibt.
Cristóbal Halffter