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Georges Lentz
Lentz: Guyuhmgan, für Orchester und Elektronik
UE34787
Ausgabeinfo: -
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Reihe: -
Sprachen: -
Schwierigkeit: -
Format: 320 x 480 mm
ISBN: -
Seiten: 38
ISMN: -
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Beschreibung
„Caeli enarrant..." ist ein Werkzyklus, der mich seit 1989 beschäftigt und der meine Faszination für die Astronomie sowie meine geistigen Überlegungen und Zweifel widerspiegelt. Mysterium, der letzte und größte Teil dieses Zyklus, ist von meiner Lektüre über Pythagoras' poetische Auffassung der Sphärenmusik geprägt, einer Musik, die für Gott, jedoch nicht für menschliche Ohren hörbar ist. Während die ersten Werke aus Mysterium sich durch eine durchgehend leise Dynamik auszeichneten, kehren meine neueren Werke zu einer kontrastreicheren und eher zerklüfteten Dynamik zurück.
Ein Hauptmerkmal von Guyuhmgan ist der Einbezug von computergenerierten Klängen, welche dem Werk, verglichen mit anderen Mysterium-Werken, ein dramatischeres Profil und manchmal fast schon psychedelische Farben verleihen. Es ging mir anfangs um die Umsetzung der atemberaubenden Bilder, welche das Hubble-Teleskop uns aus dem All zurücksandte. Ich wollte einerseits die elektronischen und akustischen Klänge einander gegenüberstellen, andererseits aber auch zeigen, wie sehr sich diese polarisierten Klangwelten ergänzen können.
Der Titel Guyuhmgan (‚Sterne' in einer der Sprachen der australischen Aborigines) verweist auf einen wichtigen Einfluss auf meine Musik überhaupt: die Weite des australischen Kontinents und seine herrlich strahlenden Sternenhimmel, sowie die Punktmalerei der australischen Eingeborenen, mit ihrer symbolgeladenen Spiritualität. Wie die Mehrzahl meiner Werke hat sich Guyuhmgan langsam und über Jahre entwickelt. Die Arbeit fing 2000 an, und seit 20001 hat das Werk eine ganze Reihe von Aufführungen erlebt. In den letzten Jahren habe ich es dann von Grund auf revidiert und erweitert. Mein anderes Hauptprojekt während dieser Zeit war ein großes Werk für Solo-E-Gitarre, eine Musik von großem Pessimismus. Diese wahrhaft „schwarze" Werk und mein dementsprechender Gemütszustand haben auch meine Arbeit an Guyuhmgan notgedrungen ein wenig mitgefärbt. Oboe und Englischhorn (welche eine Solorolle haben) versuchen im Laufe des Stücks, sich einander anzunähern, indem sie beide zur Oboe d'amore überwechseln (einem wunderschönen, weniger bekannten Instrument der Oboenfamilie, welches man sehr selten paarweise antrifft). Vergebens - die Stille erstickt sie und wirft sie in ihre Isolation zurück. Diese Geste des Erstickens wird auch durch den Gebrauch von Wasser ausgedrückt, welches den Klang der Oboen und der Gongs erwürgt und sie in die Stille zurückweist. Als einziger Hoffnungsschimmer intonieren die Celli gegen Ende des Werks einen hymnischen Gesang, der unsere so zerbrechliche Würde am Rande des Abgrunds widerspiegeln will. Doch die große Stille ist letzten Endes unser aller gemeinsames Schicksal. Meine Musik will auch die Frage aufwerfen, wie wir diese Schicksal ertragen, die Frage unserer existentiellen Einsamkeit.
Georges Lentz
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Ausgabeart: Dirigierpartitur
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Format: 320 x 480 mm
ISBN: -
Seiten: 38
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