Alfred Schnittke
*24. November 1934
†3. August 1998
Werke von Alfred Schnittke
Biographie
1934 – Alfred Schnittke wird am 24. November in Engels (Hauptstadt der ehemaligen Wolgadeutschen Republik) als Sohn eines Journalisten und einer Deutschlehrerin geboren.
1941 – Während eines Moskau-Besuches bei den Großeltern wird Alfred Schnittke an einer Zentralmusikschule angemeldet, der Kriegsausbruch verhindert jedoch die Ausbildung. Rückkehr nach Engels.
1946–1948 – Übersiedelung nach Wien. Beginn des Musikunterrichts in Wien, Klavierstunden bei Charlotte Ruber. Opern– und Konzertbesuche, erste Kompositionsversuche.
1948–1953 – Umzug nach Valentinowka bei Moskau. Aufnahme in die Abteilung Chordirigieren einer Musikfachschule, erhält Klavier- und Theorieunterricht.
1953–1958 – Studium am Moskauer Konservatorium (Komposition und Kontrapunkt bei Jewgeni Golubew, Instrumentation bei Nikolai Rakow). Schnittke schreibt Lieder und Klaviervariationen.
1956 – 1. Violinkonzert.
1958–1961 – Schreibt als Diplomarbeit am Moskauer Konservatorium das Oratorium Nagasaki. Dieses wird wegen seiner expressionistischen und modernistischen Haltung scharf kritisiert. Schnittke wird Mitglied des Komponistenverbandes der UdSSR.
1959 – Kantate Lieder von Krieg und Frieden (UA 1960 Moskau).
1960 – Konzert für Klavier und Orchester.
1961–1972 – Lehrer für Instrumentation (gegen geringes Stundenhonorar) am Konservatorium. Zahlreiche theoretische Arbeiten zur neueren Musik. Reisen nach Polen und in die DDR.
1965 – Dialog für Violoncello und 7 Instrumentalisten.
1966 – 1. Streichquartett; 2. Violinkonzert.
1968 – ... Pianissimo ... für Sinfonieorchester; Serenade für Kammerensemble.
1969–1972 – 1. Symphonie.
1972 – Konzertreise mit Gidon Kremer, Tatjana Grindenko und dem Litauischen Kammerorchester unter der Leitung Saulus Sondetzkis in die BRD und Österreich.
1975 – Requiem.
1976 – 1. Concerto grosso, das zu einem großen Erfolg wurde.
1978 – 3. Violinkonzert.
1979 – Schnittke ist Gast des British Council. 2. Symphonie St. Florian.
1980 – Gastprofessur an der Wiener Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. 2. Streichquartett.
1981 – Schnittke wird Mitglied der West-Berliner Akademie der Künste.
1982 – Kantate "Seid nüchtern und wachet..."
1984 – 4. Violinkonzert.
1985 – Schnittke erleidet seinen ersten Schlaganfall. (K)ein Sommernachtstraum.
1986 – Mitglied der Königlichen Schwedischen Akademie für Musik Stockholm und der Kunstakademien in München und Ost-Berlin.
Ballett Peer Gynt (UA 1989 Hamburg) als Auftragswerk der Hamburgischen Staatsoper für John Neumeier.
1989 – Übersiedelung nach Berlin, wo er als Fellow des Wissenschaftskollegs und als 'Composer-in-residence' des Berliner Philharmonischen Orchesters bis Juli 1990 arbeitet. Konzert für Klavier zu vier Händen und Kammerorchester.
1990 – Übersiedelung nach Hamburg, Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft. Leiter einer Komponistenklasse an der Hamburger Musikhochschule, Ehrenmitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
1991–1994 – Entstehung eines gigantischen Spätwerkes mit 26 selbständigen Kompositionen; darunter die 3 Opern Leben mit einem Idioten, Gesualdo, Historia von D. Johann Fausten, 3 Symphonien (Nr. 6–8), 8 Orchesterwerke, 1 Quartett, 1 Trio und 2 Sonaten, Klavierwerke, Chöre und Lieder.
1991 – Schnittke wird mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Im Juli erleidet er den zweiten Schlaganfall.
Arbeit an der ersten Oper Leben mit einem Idioten- sensationelle Uraufführung in Amsterdam.
1992 – Praemium Imperiale (Tokio) und Bach-Preis der Hansestadt Hamburg. Präsentation des Films Die letzten Tage von St. Petersburg mit Musik von Alfred und Andrej Schnittke in Frankfurt/Main.
1993 – Russischer Kulturpreis.
1994 – Schnittke erleidet im Juni zwei weitere Schlaganfälle. Zahlreiche Geburtstagskonzerte und Festivals anlässlich des 60. Geburtstages.
1998 – Alfred Schnittke stirbt am 3. August in der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf im Alter von 63 Jahren durch die Folgen eines erneuten Schlaganfalles. Am 10. August wurde der Komponist in Moskau mit einem Staatsbegräbnis geehrt.