*15. September 1923
†25. März 1979
Anton Heiller, geboren am 15. September 1923 in Wien, war
einer der kraft- und charaktervollsten Erscheinungen unter den österreichischen
Komponisten. Vielseitig begabt und gebildet, übte er seit 1945 eine
außerordentliche fruchtbare Lehrtätigkeit an der Wiener Musikakademie aus, an
der er drei Jahre früher die Reifeprüfung für Orgel und Cembalo abgelegt hatte.
1946 überraschte er in Wien mit einem bravourösen Dirigentendebut. Auch als
Organist von hoher Distinktion entfaltete er in der Praxis eine ungewöhnliche
Aktivität, die sich über halb Europa erstreckte.
Heillers
Musik – 7 Messen, eine große Anzahl von Motetten
und Orgelkompositionen, auch andere Instrumentalwe4rke – ist undogmatisch, dem
geistigen Konzept nach aber streng und konzessionslos. In der Härte des expressionistisch
aufgespaltenen Klangs, in der Schärfe der thematischen Kontur, in der
Intensität und Leuchtkraft ihrer Farben, in der Integrität der Form, prägt sich
gleichwohl ein allseits verbindliches Schönheitsideal aus. Mehrere
Kompositionen Heillers wurden mit Preisen ausgezeichnet. Seine Motetten werden
dem Wesentlichsten zugerechnet, was in der Gattung seit ihrer großen Blütezeit
hervorgebracht wurde. Heiller verstarb am 25.03.1979 in Wien.