Gottfried von Einem
*24. Januar 1918
†12. Juli 1996
Werke von Gottfried von Einem
Biographie
1918 – Gottfried von Einem wurde am 24. Jänner 1918 in Bern als Sohn des Militärattachés William von Einem und Gerta Louise, aus dem Hause Barone Rieß von Scheurnschloß stammend, geboren. (Sein natürlicher Vater war jedoch der Graf Laszlo Hunyady.)
1922 – Übersiedlung nach Malente in Schleswig-Holstein.
1928–1937 – Gymnasialzeit in Plön und Ratzeburg. Abschluss mit deutschem Abitur. Erlangung der österreichischen Matura durch Zusatzprüfungen.
1937 – Antritt des Militärdienstes in Wien – Entlassung nach 14 Tagen wegen Untauglichkeit. Korrepetitor an der Berliner Oper.
1938 – Assistent unter Heinz Tietjens bei den Bayreuther Festspielen.
Ab 1941 – Kompositionsunterricht bei Boris Blacher, der auch ein enger Freund Einems wird. Weiters verfasst er einige Libretti zu Einems Opern.
1942/43 – Ballett Prinzessin Turandot op. 1 (UA 1944).
1943 – UA von Capriccio für Orchester op. 2.
1944 – Musikalischer Berater an der Dresdner Staatsoper. UA von Concerto für Orchester op. 4.
1945 – Aufenthalt in der Ramsau bei Schladming, wo er von den amerikanischen Besatzungstruppen nach Kriegsende zum örtlichen Polizeichef ernannt wird. Einem legt diese Tätigkeit jedoch bald wieder nieder. Kurzes Kompositionsstudium bei Johann Nepomuk David in Salzburg.
1946 – Heirat mit Lianne von Bismarck. Berater des Direktoriums der Salzburger Festspiele sowie der Wiener Konzerthausgesellschaft.
1947 – Der große Erfolg der UA der Oper Dantons Tod op. 6 im Rahmen der Salzburger Festspiele macht Einem zu einem der bekanntesten und renommiertesten Komponisten der Gegenwart. Die Ausstattung der Oper entwarf erstmals Caspar Neher, der zu einem engen Freund Einems wird.
1948 – Geburt des Sohnes Caspar. UA der Orchestermusik op. 9.
1948–1951 – Mitglied des Salzburger Direktoriums. Ausschluss wegen seines Einsatzes für Bertolt Brecht, aufgrund dessen ihm kommunistisches Gedankengut vorgeworfen wird.
1950 – UA der Serenade für doppeltes Streichorchester op. 10.
1951 – UA Hymnus op. 12 für Alt, Chor und Orchester.
1952 – Komposition der Ballette Das Rondo vom goldenen Kalb und Pas de Coeur. Oper Der Prozeß mit der UA bei den Salzburger Festspielen 1953.
1953 – Übersiedlung nach Wien.
1954 – Entstehung des Balletts Glück, Tod und Traum.
1957 – Komposition des Balletts Medusa. Symphonische Szenen für Orchester.
1958 – Erhalt des Musikpreises der Stadt Wien.
1959 – Tanz-Rondo für Orchester.
Ab 1960 – Mitglied im Direktorium der Wiener Festwochen. Nachtstück für Orchester.
1962 – Tod seiner Frau Lianne.
1963 – 1972 – Professur für Komposition an der Wiener Musikhochschule. Den Schwerpunkt seines Unterrichts legt Einem – wie sein Lehrer Blacher – auf die Beherrschung des traditionellen Kontrapunkts.
1964 UA der Oper Der Zerrissene op. 31. Aufgrund negativer Pressereaktionen wurde das Werk bereits nach drei Aufführungen wieder vom Spielplan genommen.
1965–1970 – Präsident der AKM.
1966 – Heirat mit Lotte Ingrisch.
1969 – Mitbegründer des Carinthischen Sommers in Ossiach, zu dessen meistvertretenen zeitgenössischen österreichischen Komponisten er wird.
1971 – UA der Oper Besuch der alten Dame op. 35.
Ab 1973 – Das Ehepaar verbringt viel Zeit auf dem Landgut in Rindlberg im Waldviertel, wo auch die Waldviertler Lieder op. 71 entstehen (1983).
1974 – Bruckner-Dialog op. 39.
1975 – UA der Kantate An die Nachgeborenen op. 42.
1976 – UA der Oper Kabale und Liebe op. 44, dessen Libretto erstmals Einems Ehefrau Lotte Ingrisch verfasst.
1980 –UA der Mysterienoper Jesu Hochzeit op. 52, die zu einem Theaterskandal ausartet.
1983 – Münchner Symphonie op. 70.
1984 – Vollendung der letzten Oper Der Tulifant op. 75 mit der UA im Jahre 1990.
1995 – Veröffentlichung seiner Memoiren Ich hab´ unendlich viel erlebt.
1996 – Gottfried von Einem stirbt am 12. Juli 1996 in Oberdürnbach in Niederösterreich.