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Mauricio Sotelo
Sotelo: Klang-Muro ... II, für Ensemble
UE35956
Ausgabeinfo: -
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Reihe: -
Sprachen: -
Schwierigkeit: -
Format: 297 x 420 mm
ISBN: -
Seiten: 74
ISMN: -
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Beschreibung
Im
Oktober 2009 hat das Wiener Musikensemble Klangforum in Graz und in Wien mein
Werk Klang-Muro…I uraufgeführt. Mit
diesem Ensemble verbinden mich seit seiner Gründung im Jahre 1985 unzählige
Musikerlebnisse, die bereits Teil meiner Klangsprache geworden sind, sowie eine
starke Freundschaft und Zuneigung.
Dieses
Werk, wie fast meine gesamte Musik, ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit mit
bestimmten Interpreten, mit denen ich einen Teil meiner eigenen Musiksprache
entwickelt habe. Mit diesem Klang-Muro…II konnte es auch nicht anders sein, denn das Instrumentalensemble
Grup Instrumental de Valencia ist das Ensemble, mit dem ich die meisten
Konzerte in Spanien gegeben habe und mit dem ich eine intensive pädagogische
Arbeit betrieben habe, und zwar sowohl in den Kursen von Mollina als auch im
ständigen Seminar für Komposition dieser Gruppe.
Während
ich in KlangMuro…I zwei
Soloinstrumenten hatte, nämlich Flöte und Kontrabass, so liegt die Betonung in
diesem neuen Werk bei den Linien der beiden Geigen, insbesondere bei der ersten
Geige, die für Maria Carmen Antequera gedacht war. Eine Art Eröffnungsschleier offenbart
dem Hörer eine Serie von herab fallenden Kaskaden, aufgebaut auf einem Spektrum
von violett getöntem Licht, das nach und nach eine intensivere Brombeerfarbe
annimmt und dessen absteigendem Flug auf der Note A ruht. Als Hintergrund verwandelt
sich ein Harmoniespektrum auf derselben Tonlage A allmählich in eine
intensivere Textur (in der technischen Sprache würde man von der Entstehung
eines „chord-morphing“ zwischen der Serie von Harmonien 1,2,4,8,32,64 auf einem
Fundament von A (3300 midic) und einem Schlussakkord bestehend aus den
Harmonien 1,3,5,7,9,12,15,18,21,25,29,33,37 sprechen). Dieser Prozess
entwickelt sich in 21 Schritten harmonischer Modulation.
Dieses
Gewebe mündet in ein Universum aus tiefen, schweren, fast maritimen Tönen,
deren harmonische Glitzerlichter – „Diamanter“ – von den beiden Geigen gesungen
werden, so wie die Lichtreflexe des Himmels auf dem Meer. Hier würde Alberti
sagen: „Meer: immenser Himmel, der vom Himmel herabgefallen ist“ oder
vielleicht auch wie die Ölfarbe auf der 1970 von dem genialen Maler Gerhard
Richter gemalten Leinwand mit dem Titel „Seestück“ (so sehr hat mich dieses
Ölgemälde in der Retrospektive von 2012 in der Nationalgalerie in Berlin
beeindruckt). Auf diese langsame, gemächliche „Bewegung“ folgt eine Struktur, die
sich wie eine Spirale oder Band oder eine Schleife auf einer Drehscheibe oder
einem Dreierrhythmus dreht, tanzt und sich verflicht, so dass man sich an den
Herzschlag einer Bulería aus Jerez erinnert. In ihrer spiralförmigen Bewegung
bereitet diese Schleife – oder Locke – den Eingang zu einer Kadenz der ersten
Geige vor, die auf das Material aufgebaut ist, das bereits im vorangehendem
„Scherzo“ angekündigt wird. Eine wellige Fläche mit schnellen Reflexen, aber
statisch, führt uns zu der erneuten Aufführung mit Variationen der
Lichtkaskaden des ersten Teils, diesmal umgekehrt in aufsteigender Richtung,
mit komprimierter Architektur und auf einer spektralen Achse auf der Note E.
Diese Musik bereitet schon das Material vor, auf dem sich die „Coda“, das
Schlussstück entwickelt… Eine pochende Skala, die sich in immer stärkeren
Wellen wiederholt „Wie eine Welle aus Kraft und Licht“, wie mein Lehrer Luigi
Nono schon mal gesagt hat.
In
Dankbarkeit an Joan Cervero undzu allen Musikern des Ensembles „Grup
Instrumental de Valencia“. Für Inmaculada Tomás und für Jordi Bernàcer, der die
Uraufführung dirigiert. Die Partitur widme ich meinem Freund Reinhart Meyer-Kalkus.
Mauricio Sotelo
Mehr Informationen
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Ausgabeart: Dirigierpartitur
Reihe: -
Sprachen: -
Schwierigkeit: -
Format: 297 x 420 mm
ISBN: -
Seiten: 74
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