David Fennessy
Confetti Medley
Dauer: 9'
Fennessy - Confetti Medley für 4 Bassklarinetten und 2 handgekurbelte Spieldosenmechanismen
Hörbeispiel
Werkeinführung
Als ich die Arbeiten zu Confetti Medley beendete, sah es um meinen Schreibtisch herum beinahe aus wie auf einem Kirchhof, auf dem gerade eine Hochzeit gefeiert worden war: alles war von einem Teppich aus winzigen ausgestanzten Papierplättchen bedeckt. Die beiden Spieluhrmechanismen in diesem Stück spielen separate Melodien, die durch manuelles Rotieren von perforierten Papierstreifen erzeugt werden – vom Prinzip her einem Pianola nicht unähnlich.
Ich war fasziniert von der Idee der Verlangsamung – wann hört eine Melodie auf, eine Melodie zu sein und löst sich in einzelne, isolierte Klänge auf? Diese letzten, sterbenden Momente, in denen eine aufziehbare Spieluhr kaum noch Töne hervorpressen kann, haben etwas sehr Melancholisches an sich.
Die Klarinetten dienen in diesem Stück als Resonatoren: sie frieren diesen zerbrechlichen Moment ein, in dem die Musik zwischen der Horizontalen, der Vertikalen und der Ausdehnung hin- und her taumelt.
Confetti Medley wurde vom Scottish Clarinet Quartet in Auftrag gegeben, vom Scottish Arts Council, Hope Scott Trust und RVW Trust finanziert und von ihnen am 28. August 2005 auf dem St. Andrew's and St George's, Edinburgh Fringe Festival zur Erstaufführung gebracht.
David Fennessy