David Fennessy
The sound inside a seashell is not really the sea
Dauer: 15'
Widmung: The sound inside a sea-shell is not really the sea was written for members of the International Ensemble Modern Academy and first performed by them at the HFMDK, Frankfurt on October 6th 2007 conducted by Nacho De Paz.
Instrumentierungsdetails:
picc, 2 perc (amplified), pf, va, vc, electronics
Fennessy - The sound inside a seashell is not really the sea für Ensemble und Elektronik
Hörbeispiel
Werkeinführung
Hören…und Hören…und Hören
Ich hatte stundenlange Mitschnitte meiner Sessions mit den Musikern des IEMA zusammen getragen, bei denen wir Dinge ausprobierten und erforschten. Meine erste Aufgabe bestand darin, mir alles noch einmal anzuhören. Immer wieder und wieder. Ich wusste, dass da irgendwo Verbindungen und Gemeinsamkeiten waren (obwohl das am Anfang schwer zu beurteilen war). In welcher Beziehung stand die hohe Piccoloflöte, die in den Spalten zwischen den Tönen schwebte, zu den Subbässen der verstärkten Pauken? In welcher die glatte Oberfläche der Obertöne der Streicher zur kristallklaren Attacke des Klaviers?
Ich hatte eine Technik entwickelt, um die Feedback-Schleife zu manipulieren, die zwischen einer Pauke, einem Mikrofon und einem Lautsprecher entsteht, indem ich die Spannung im Kopf der Trommel veränderte. Nachdem ich ein Volume-Pedal angebracht hatte, merkte ich, dass sich Tonhöhe, Intensität und Länge des entstandenen Klanges leicht kontrollieren ließen. Ein Faktor, der sich allerdings immer ändern konnte, war das Umfeld. Der Raum selbst, seine Form und Merkmale und die Zahl der darin befindlichen Menschen oder Objekte hatten direkten Einfluss auf den Klang, der entstand. Der Künstler musste mit dem Umfeld genauso umzugehen lernen wie mit seinem Instrument.
Debussy sagte angeblich einmal: “Musik ist der Raum zwischen den Noten”, und damit hatte er vielleicht Recht. Ich habe irgendwann erkannt, dass alle Klänge in Wahrheit zu demselben Objekt in Beziehung standen – nur, dass dieses Objekt der Raum zwischen ihnen war.
David Fennessy