Anton Webern
4 Lieder
Kurz-Instrumentierung: 1 1 2 1 - 1 0 0 0, Vl(2), Va, Vc, Kb
Dauer: 5'
Bearbeitet von: Thomas Pernes
Instrumentierungsdetails:
Flöte (+Picc)
Oboe (+Eh)
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B (+Bkl)
Fagott
Horn in F
1. Violine
2. Violine
Viola
Violoncello
Kontrabass
Webern - 4 Lieder für Sopran und Ensemble
Gedruckt/Digital
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Anton Webern
Webern: Vier Lieder op. 12 (Pernes) - op. 12Instrumentierung: für Sopran und Ensemble
Ausgabeart: Studienpartitur
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Werkeinführung
Nr. 1 und 3 schrieb Webern 1915, Nr. 2 und 4 entstanden erst 1917. Diese vier Lieder hat Webern zu seinem wahrscheinlich uneinheitlichsten Opus zusammengefasst. Gegenüber den vorangegangenen Instrumentalwerken wirken sie insgesamt traditioneller und erinnern in so manchem an die Werke der Jahre 1908 und 1909. Das erste Lied ist dem Text entsprechend volksliedhaft schlicht vertont. Tonale Assoziationen (Zentralton f, Phrasenschlüsse auf g, c und f) stellen sich ein, die den atonalen Kompositionen (mit Ausnahme von op. 4) fremd waren. Das zweite Lied ähnelt dem Stil der Lieder op. 3.
Auf Hans Bethges Sammlung „Die chinesische Flöte“ wurde Webern wohl durch Mahlers „Lied von der Erde“ aufmerksam. Das „Lied einer entfernten Flöte“ scheint bisweilen im Klavier anzuklingen. Das dritte Lied nach einem Text aus Strindbergs „Gespenstersonate“ ist von expressionistischem, ekstatischem Charakter; das vierte (nach Goethe) mit seinem reinen dreistimmigen Satz wirkt fast klassizistisch. Das Klaviervorspiel dieses Liedes hat Webern später (1932) als Vorstufe der Dodekaphonie interpretiert: „Mein Goethe- Lied ‚Gleich und Gleich’ ... fängt so an: Gis-A-Dis-G, dann Akkord E-C-B-D, dann Fis-H-F-Cis. Das sind zwölf Töne – keiner ist wiederholt. – Das Gesetz war uns damals noch unbewußt, aber es war längst gefühlt.“
Manfred Angerer