Johannes Maria Staud
Violent Incidents (Hommage à Bruce Nauman)
Kurz-Instrumentierung: 3 0 0 3 - 2 3 3 1 - Schl(2)
Dauer: 13'
Widmung: für Marcus Weiss und Kasper de Roo
Solisten:
Saxophon
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte (+Afl(G))
2. Flöte (+Afl(G))
3. Flöte (+Bfl)
1. Fagott
2. Fagott
3. Fagott (+Kfg)
1. Horn in F
2. Horn in F
1. Trompete in C (+klTrp)
2. Trompete in C
3. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Basstuba
1. Schlagzeug (Marimbaphon, Crash-Becken [mittel], Ride-Becken [tief], Chinesisches Becken [hoch], 2 Tam-Tams [tief, mittelhoch], 4 Bongos [sehr hoch, hoch, mittelhoch, mittel], 4 Schnarrsaitentrommeln [kleine Trommel, Militärtrommel, Tenortrommel, Rührtrommel], Regenrohr [tief])
2. Schlagzeug (Vibraphon, Crash-Becken [hoch], Ride-Becken [mittel], 2 Chinesische Becken [mittel, tief], 2 Tam-Tams [hoch, mittel], kleine Trommel, 4 Tomtoms [mittelhoch, mittel, mitteltief, tief], große Trommel, Regenrohr [mittel])
Staud - Violent Incidents (Hommage à Bruce Nauman) für Saxophon, Bläserensemble und Schlagzeug
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Johannes Maria Staud
Staud: Violent Incidents (Hommage à Bruce Nauman) für Saxophon, Bläserensemble und SchlagzeugInstrumentierung: für Saxophon, Bläserensemble und Schlagzeug
Ausgabeart: Studienpartitur
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Werkeinführung
Violent Incident, eine Arbeit des amerikanischen Künstlers Bruce Nauman (*1941) aus dem Jahr 1986 für 12 Videomonitore, die von 4 Videorecordern gesteuert werden, war neben anderen Werken Naumans die wesentliche Inspirationsquelle für diese Komposition.
Eine harmlose Cocktailsituation zwischen Frau und Mann artet nach einem üblen Scherz allmählich völlig aus und mündet in ungebremste Gewalt (zuerst verbal, dann physisch). Der Rezipient, in der Rolle des Voyeurs, kann dabei gleichzeitig verschiedene Stadien und Variationen der Eskalation beobachten, sich darüber freuen, abgestoßen sein (oder vielleicht beides?).
Mein Werk nimmt Naumans Installation als Ausgangspunkt zu eigenem Erfinden, versucht sie jedoch nicht nachzustellen. Die schleichenden und eruptiven, hinterhältigen und unverblümten Formen von Gewalt, die uns allen so vertraut sind, die bange Zeit vor dem Eintreffen einer zu erwartenden Gewalttat und die gespenstische Leere danach, all das mag in der Musik (und der Kunst) dramaturgisch gebündelt, als harmlos-kurzweiliges Spiel erscheinen. Und dennoch wird gerade damit an archetypischen Grundmustern gerüttelt, die uns im Leben in ganz anderer Weise bedrohen.
Dieses Werk ist Marcus Weiss und Kasper de Roo in Freundschaft gewidmet.
Johannes Maria Staud