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Luciano Berio
Berio: Formazioni für Orchester, für Orchester
UE31516
Ausgabeart: Studienpartitur
Format: 232 x 305 mm
ISBN: 9783702428457
Seiten: 100
ISMN: 979-0-008-07639-8
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Hörbeispiel
Beschreibung
Der Auftrag
diente Luciano Berio als Anlass, sich Gedanken über eine neue Aufteilung des
Orchesterapparates zu machen. Er gliederte das Orchester in folgende Gruppen:
Gruppe A1: 1. Flöte; 2. Flöte; Oboe; Englischhorn;
Tenorsaxophon in B; Fagott;
Gruppe A2: 1. Flöte; 2. Flöte; Oboe; Altsaxophon in
Es; Fagott;
Gruppe B1: 1. Horn in F; 2. Horn in F; 3. Horn in F; 1. Trompete in C; 2.
Trompete in C; 1. Posaune;
2. Posaune; Basstuba;
Gruppe B2: 1. Horn in F; 2. Horn in F; 3. Horn in F; 1. Trompete in C; 2.
Trompete in C; 1. Posaune;
2. Posaune; Basstuba;
Gruppe C: kleine Klarinette in Es; 1. Klarinette in
B; 2. Klarinette in B; 3. Klarinette in B; Bassklarinette in B; Kontrafagott;
Gruppe D: Violine I(12); Violine II(12); Viola(12); Violoncello(10);
Kontrabass(8);
Gruppe E: 1. Schlagzeug; 2. Schlagzeug; 3.
Schlagzeug; 1. Harfe; 2. Harfe; Celesta
Aber – so
fragte sich Berio – haben eine Viola und ein Kontrabass unter bestimmten
Voraussetzungen nicht weniger gemeinsam als eine Viola und eine Flöte? Gibt es
wirklich weniger akustische Verwandtschaft zwischen Horn und Trompete als
zwischen einer gestopften Trompete und einer Oboe oder einem Englischhorn?
Das ist es,
womit sich – neben anderem – Formazioni
befasst: die Beziehungen innerhalb der traditionellen Instrumentenfamilien sind
anders verteilt. Aus diesem Grunde ist auch die Orchesteraufstellung
ungewöhnlich. Vorne links und hinten rechts befinden sich zwei Holzbläsergruppen,
während rechts und links in der Mitte zwei Blechbläsergruppen postiert
sind. Eine sehr wichtige Gruppe von fünf
Klarinetten und Kontrafagotten ist in der Mitte des vorderen Bereichs
platziert, umgeben von Violinen und Bratschen. Innerhalb der Streicher – ‚dem
oft versteckten Zement’ – wie Berio sie nennt,
treten die Violinen zugunsten der Kontrabässe (vorne rechts) zurück.
Insgesamt lässt sich die Tendenz beobachten, die tieferen Instrumente nach
vorne, die hohen nach hinten zu bringen.
Das Ergebnis
der orchestralen ‚Geographie’ ist eine wesentliche neue akustische Perspektive.
Schon bei Coro (1974 - 1976), wo
jeder der 40 Sänger einem spezifischen Instrument zugeordnet wird, lehrte Berio
die Bedeutungen von unterschiedlichen instrumentalen Raumbeziehungen. Auch in Voci (1984 - 1985) für Viola und zwei
Instrumentengruppen wurden neue musikalische und akustische Balancen
entwickelt.
Die
Raumdisposition ist also bestimmend für Formazioni,
für die ständige Interaktion dichter Klangmassen und kammermusikartiger
Entwicklungen. Der Komponist selbst
spricht von „einem orchestralen Komponieren, das sich aus verschiedenen ‚Kammermusiken’
konstituiert, die ins Extreme gesteigert werden“. Von daher ist eine Aufführung
von Formazioni sowohl was das
individuelle wie kollektive Spiel betrifft, eine schwierige Aufgabe. Oft treten sogar identische
Instrumentengruppen über die Köpfe anderer Musiker, die gerade eine Solopartie
zu spielen haben, in Konflikt miteinander.
Warum der
Titel Formazioni? Diese „Formation
von Formen“ können beschrieben werden als eine strategische Wechselbeziehung „militärischer
Formationen“, genauso gut aber auch als „geologische“ Überlagerungen
musikalischer Schichten, die in sich homogen sind.
Mehr Informationen
Ausgabeart: Studienpartitur
Format: 232 x 305 mm
ISBN: 9783702428457
Seiten: 100
ISMN: 979-0-008-07639-8