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Frank Martin
Martin: 6 Monologe aus Jedermann - Faksimile, für Bariton oder Alt und Orchester
Text von: Hugo von Hofmannsthal
UE12106
Ausgabeart: Partitur
Format: 297 x 420 mm
Seiten: 72
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Beschreibung
In seinen Kommentaren zu den Sechs Monologen aus Jedermann schildert Frank Martin, wie er auf der Suche nach einem Text, den er für den Bariton Max Christmann vertonen könnte, auf Hofmannsthals Theaterstück Jedermann stieß. Zunächst hatte er vor, eine Oper daraus zu machen, dann wählte er sechs Monologe aus, die er 1943 für Stimme und Klavier vertonte. 1949 erfolgte die Orchestrierung. Martin beabsichtigte, mit seiner Musik einen psychologischen Prozess auszudrücken, vom Schrecken vor dem Tod bis zum Gebet, in dem der reiche junge Mann seine Sünden bereut und den Himmel um Vergebung bittet. Im 6. Monolog begreift er, dass ihm sein Glaube und seine Reue die Gnade Gottes erwirken und sich das Tor des Himmels für ihn öffnen wird.
Aus dem Vorwort der Repertoire Explorer Studienpartitur:
Die 6 Monologe aus Jedermann nach Hofmannsthal gehören zu Frank Martins meistaufgeführten Werken. Mit dem Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke nach Rainer Maria Rilkes hatte Martin in den Jahren 1942-43 erstmals einen deutschsprachigen Text – obendrein einen sehr anspruchsvollen! – für Singstimme gesetzt, und noch im Frühjahr 1943 vollendete er das zweistündige Freilicht-Tanz-Spektakel Ein Totentanz zu Basel im Jahre 1943, ein Ballett von Mariette von Meyenburg. Die erworbenen Erfahrungen in der deutschen Sprache bildeten die Grundlage für die 6 Monologe. Martin erzählt (postum veröffentlicht in A propos de…: commentaires de Frank Martin sur ses œuvres, 1984 von von Maria Martin herausgegeben):
„Als mich der Bariton Max Christmann 1943 darum bat, einen Liederzyklus für seine Stimme zu schreiben, suchte ich geraume Zeit erfolglos nach einem Gedicht, das mich zur Arbeit anregen könnte. Und als ich auf den Gedanken kam, den Text von Hofmannsthals Jedermann durchzublättern, hatte ich nicht viel Hoffnung, in einem Theaterstück etwas Geeignetes für einen Liederzyklus zu finden. Ich hatte jedoch Glück und konnte ihm sechs Monologe [diese Bezeichnung stammt von Martin und findet sich bei Hofmannsthal nicht] entnehmen, die in sich so abgeschlossen waren, dass sie auf ergreifende Weise die psychologische und geistige Entwicklung der Hauptperson zusammenfassten — angefangen bei der Angst des Geschöpfs vor dem Tod bis zu seiner vollkommenen Hingabe im Vertrauen auf die Vergebung, seine allmähliche Loslösung von den irdischen Gütern und seinen Aufstieg in Furcht und Leid in die geistige Welt. Angesichts eines solchen Themas hätte ich nur schweigen können, hätte der Dichter mich nicht geleitet, hätte er mich nicht jene Haltung völliger Einfachheit und Demut gelehrt, die er selbst dazu eingenommen hatte: In seinen achtfüßigen Versen lässt der Dichter nicht nur die schlichte Sprache der uralten menschlichen Ängste aufklingen, sondern auch die Sprache, in der uns das Evangelium die Erlösung durch die Liebe lehrt. Er lüftet den Vorhang also nur so weit, dass sich das Drama von Tod und Leben, von Sünde und Heil im Geist eines jeden Zuhörers entrollen kann. Bei der Suche nach einer dieser einfachen und so sinnträchtigen Sprache angemessenen Musik konnte ich mich von der herrlichen Anordnung dieses dramatischen Gedichts überzeugen, von seinem tiefgehenden psychologischen Verständnis, verbunden mit der vollkommenen Schönheit von Sprache und Form und dem reinen Rhythmus der Verse, die so geschmeidig in ihrer wunderbaren Monotonie und so wahrhaft mittelalterlich sind.”
Martin vollendete die 6 Monologe aus Jedermann in der Originalfassung für Bariton oder Alt und Klavier am 13. Dezember 1943 und widmete sie Max Christmann (1907-78). Die Oktavtransposition für die Altstimme ist zwar als Alternative vorgesehen, doch favorisierte Martin die ursprünglich vorgesehene Baritonlage. Bei der Uraufführung in Gstaad am 6. August 1944 wurde Max Christmann vom Komponisten am Klavier begleitet. Im Juli 1949 orchestrierte Frank Martin die 6 Monologe aus Jedermann und erstellte so die nachhaltig bekannt gewordene Fassung für Bariton oder Alt solo und Orchester. Zur Uraufführung gelangte die Orchesterfassung am 9. September 1949 in Venedig durch die Altistin Elsa Cavelti, die schon den Cornet aus der Taufe gehoben hatte, unter der Leitung von Rafael Kubelík.
Christoph Schlüren, 2004
Für die Repertoire Explorer Studienpartitur kontaktieren Sie bitte Musikproduktion Jürgen Höflich.
Inhaltsverzeichnis
Ist als zu End das Freudenmahl
Ach Gott, wie graust mir vor dem Tod
Ist als wenn eins gerufen hätt
So wollt ich ganz zernichtet sein
Ja! ich glaub: solches hat er vollbracht
O ewiger Gott! o göttliches Gesicht!
Mehr Informationen
Ausgabeart: Partitur
Format: 297 x 420 mm
Seiten: 72