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Wolfgang Rihm
Rihm: 2. Klavierkonzert, für Klavier und Orchester
UE36442
Ausgabeart: Studienpartitur
Format: 232 x 305 mm
Seiten: 84
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Beschreibung
Wolfgang Rihm in einem Interview mit Bjørn Woll über sein 2. Klavierkonzert
BW: Herr Rihm, was reizt Sie an der Gattung Klavierkonzert? Wie ist Ihr Umgang mit der traditionellen Form?
WR: Wenn wir uns die „traditionellen” Klavierkonzerte einmal genauer anschauen, hat jedes seine eigene Form. Genau das ist es, was mich reizt: etwas zu schaffen, das seine eigene Form ausprägt und dennoch in einer Form-Kontinuität steht.
BW: Welche Gestalt und welchen Charakter trägt das Werk?
WR: Wie gesagt: eigene Gestalt und eigener Charakter. Aber vielleicht kann man sagen, dass es der intimeren Gattungsart angehört? Weniger Boxkampf, mehr Kammermusik?
BW: Können Sie den Kompositionsstil und die musikalische Faktur des Konzertes beschreiben?
WR: Nein, denn ich bin ja kein Musikwissenschaftler. Aber wenn man das Stück hört – was ich ja noch nicht konnte außerhalb einer gewissen Phantasie und Vorstellung – wird wohl der gesangliche Charakter vieler Partien auffallen. Das eben erwähnte Kammermusikalische. Die Fein-Zeichnung eher als der Anstreicher-Pinsel. Das schließt ja nicht aus, dass die Linienzüge manchmal galoppieren und „husch-quirl-bautz!“ davonspringen. Das Virtuose bleibt aber eingebunden in den Gesang des Ganzen, sodass es nicht den Vordergrund bildet. Dadurch ist solch ein Stück natürlich viel schwerer zu spielen als normales Virtuosenfutter. Das freie Linienspiel bleibt unberechenbar, „virtuell”… der doppelte Boden als Resonanz-Kasten.
BW: Das Werk ist Tzimon Barto gewidmet – hat Sie das bei der Komposition inspiriert oder beeinflusst?
WR: Ein außergewöhnlicher Künstler, höchst eigenschöpferisch! Er verfügt über das exquisiteste „pianissimo”, das sich denken lässt. Das hat sicher auf einige Partien meines neuen Stückes eingewirkt. Auch die vielen Gestalt- und Charakterwechsel des Tonfalls weiß ich bei Bartos pianistischer Intelligenz in den besten Händen.
BW: Gab es einen Austausch zwischen Ihnen und dem Interpreten während des Kompositionsprozesses?
WR: Nein. Wenn ich komponiere, bin ich nicht „austauschbar”…
BW: Haben Sie einen kleinen Tipp oder eine kleine Hör-Hilfe für die Zuschauer, die das Werk zum ersten Mal im Konzert erleben?
WR: Denken Sie, es sei von Mozart. Oder von Rihm. Aber am besten: Sie hören einfach aufmerksam zu.
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Ausgabeart: Studienpartitur
Format: 232 x 305 mm
Seiten: 84