.png)
Bezahlung:



Lieferung:


Schwartz: Lament, für Gesang und Saxophonquartett
UE36107
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
Sprachen: Englisch (Großbritannien)
Format: 232 x 305 mm
Seiten: 20
Bezahlung:



Lieferung:


Beschreibung
Die Komposition basiert auf dem Schlussgesang (Lamento) der Dido aus Henry Purcells Oper Dido and Aeneas. Der Gesangstext wurde Nahum Tates Libretto (nach Vergils Aeneis) entnommen:
When I am laid in earth may my wrongs create
No trouble in thy breast,
Remember me, but ah! forget my fate.
Purcell komponierte die Aria auf einem Ostinato-Bass-Fundament, dem sogenannten Lamentobass, der im frühen Barock ein gängiges Bau- und Formprinzip ist und eine mehrfach wiederholte absteigende Bass-Linie mit starker Bewegung zur Dominante darstellt.
Der Lamentobass kommt meiner Affinität für harmonische Gravitation durch und schließlich zu konsonanten Intervallen nahe, wozu ich besonders Glissandi einsetze. Die Vorahnung konsonanter Intervalle und, am stärksten, des Unisonos treibt die Musik unentwegt vorwärts. Diese nachhaltige chronologische Motivation ist, in meinem Verständnis, das Axiom musikalischer Komposition. In ihrem frühesten Stadium wurde die westliche Polyphonie aus dieser Schwerkraft des Unisonos geboren. Ich nenne dieses Phänomen „Trichter-Duktus“: die einzelnen Linien werden vorwärts zum Unisono getrieben, als wären sie in Verengungen zusammen gebündelt und würden durch ein Nadelöhr gezwungen.
Die Grundlagen der klassischen Harmonie sind zweifelsohne von genau diesem magnetischen Feld des Unisonos motiviert, das die musikalische Vertikale (Harmonie) mit der Horizontalen (Zeit) verbindet. Gleitende Töne (Glissandi) verschärfen die Bewegung zur Konsonanz, indem sie eine unendliche Menge an mikrotonalen Tonstufen vorm Erreichen der Konsonanz durchschreiten.
Bezeichnenderweise legt Purcell den ersten vier Worten der Aria, When I am laid, eine aufsteigende Linie zugrunde, so als würde sich die Gesangslinie einer musikalischen Rhetorik zunächst entziehen wollen – wenngleich der Lamentobass die Semantik des Textes durch die absteigende Linie merklich unterstützt. Um diese scheinbare Indifferenz oder Negation für die Vertonung der Eröffnungsphrase zu unterstreichen und zu intensivieren, habe ich hier eine Serie von immer enger werdenden Intervallen zwischen den Saxophon-Linien vorgesehen: zuletzt werden die Instrumentallinien in fast penetranter Weise bis zu ihren jeweiligen Obergrenzen emporgetrieben, während der Ostinato-Bass durch Glissandi und Mikroton-Cluster makaber abgleitet.
Jay Schwartz
Mehr Informationen
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
Sprachen: Englisch (Großbritannien)
Format: 232 x 305 mm
Seiten: 20