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Johannes Maria Staud
Staud: Esquisse retouchée für Posaune ( mit Bass-Drum), für Posaune ( mit Bass-Drum)
UE32358
Ausgabeart: Noten
Format: 297 x 420 mm
Seiten: 16
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Beschreibung
Dieses Werk basiert (zumindest teilweise) auf Incipit für Altposaune und 5 Instrumente, das ich Ende 2000 für Uwe Dierksen und das Ensemble Modern schrieb. Die Idee, ein Stück zu komponieren, das sich über seine ganze Länge hin die Potentialität des Anfangs bewahrt, also ein einziges, andauerndes Incipit darstellt, wird nun wieder aufgegriffen und weiterverfolgt.
Esquisse retouchée (Incipit II) hat den gleichen Beginn, wieder spielt eine Posaune (allerdings keine Altposaune mehr wie in Incipit) dieselbe (nur um eine Quint nach unten transponierte), sich zögernd vortastende Introduktion, die allein schon unzählige potentielle musikalische Entwicklungen im Keim in sich trägt. Doch nun werden aus dieser Introduktion gänzlich andere Implikationen gezogen, die Musik entwickelt sich in Regionen, in die Incipit niemals vorgedrungen ist, die Gewichtungen sind völlig neue. Das alte Stück diente mir allerdings als eine Art Skizze, die ich immer wieder berührte, ummodelte, aus der ich kleine Teile extrahierte und sie mit anderen, diesen früher fernliegenden, in Reaktion treten ließ.
Manchmal tauchen in Esquisse retouchée (Incipit II) wörtliche Referenzen an Incipit auf, kurze und kürzeste Passagen sehen sich nun allerdings auch mit einer Fülle von neu hinzu erfundenen Abschnitten konfrontiert, bekannte musikalische Ereignisse werden neu montiert, anders fortgesponnen. Gleich einem Fantasy-Rollenspielroman werden jetzt mit Vorliebe jene Pfade begangen, die vorher vermieden wurden. Somit war ich gefordert, mich auf eine Entdeckungsreise zu bislang unbekannten Territorien einzulassen, die allerdings mit Hilfe einer Landkarte (der wiederaufgefundenen Skizze), die zumindest grobe Anhaltspunkte zur Orientierung liefern konnte, häufig aber auch überflüssige oder veraltete Informationen enthielt, allmählich vermessen und neu kartographisch erfasst werden konnten. Die auf diese Weise entstandene Musik hat sich damit schon so weit von ihrer Skizze (Incipit) emanzipiert, dass ihr Profil nicht mehr des Vergleiches mit der Vorlage bedarf, um 'verstanden' zu werden, ihre poetische Dramaturgie ist eine eigenständige.
Die Posaune (aufgrund ihrer klanglichen Vielfalt, ihres großen Umfangs, ihrer Glissando-Fähigkeit und ihrer ungeheuren dynamischen Bandbreite eines meiner Lieblingsinstrumente) wird im Schlussdrittel des Stückes mit einer Bass-Drum und stimmlichen Einwürfen konfrontiert. Das Konzept des Solostücks wird dadurch, obwohl nach wie vor nur ein Interpret die Bühne bevölkert, von innen aufgebrochen. Es treten Elemente hinzu, die in einem reinem Solostück zwar so nicht 'erwartet' werden, dennoch aber bloß der Verdeutlichung von Vorgängen, die in der Posaunenstimme selbst passieren, dienen. Dazu angeregt wurde ich wohl auch durch meine Faszination für jene Straßenmusiker, die auf mehreren Instrumenten gleichzeitig in oftmals virtuosester Weise zu musizieren verstehen.
Johannes Maria Staud
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Ausgabeart: Noten
Format: 297 x 420 mm
Seiten: 16