

Konstantia Gourzi
Angel, six miniatures for peace
Dauer: 10'
Solisten:
bassoon
Angel, six miniatures for peace
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Konstantia Gourzi
Angel, six miniatures for peaceInstrumentierung: for bassoon
Ausgabeart: Noten
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Werkeinführung
Anmerkungen der Komponistin
Angel, six miniatures for peace ist eine Auftragskomposition des Fagottisten Theo Plath, dem das Stück auch gewidmet ist. Als Teil eines gesamten musikalischen Projektes von Theo Plath, das dem Thema „Balkan“ gewidmet ist, ist auch die Inspiration dieser Komposition der Balkan.
Der Balkan ist eine wichtige Brücke zwischen Asien und Europa, litt aber immer wieder unter Konflikten, Kriegen und ethnischen Unruhen, in denen sehr viele Menschen ums Leben kamen oder flüchten mussten. Unterschiedliche Religionen der Menschen des Balkans wirken dabei im Alltag und für die Kultur prägend.
Musikalische Konstellationen zu schaffen, die mit der Historie eines Ortes zu tun haben, empfinde ich als notwendig. Bestimmte oftmals vergessene Themen der Geschichte durch Musik anzusprechen, soll dazu anregen, über Vergangenes erneut nachzudenken und zu hinterfragen, welche positiven Schlüsse daraus für das Heute zu ziehen sind.
Mit diesen Gedanken entwickelte ich den Wunsch, ein musikalisches Gedicht zu komponieren, das als eine Anregung zum weiteren Nachdenken über die Geschichte des Balkans wirken kann. Die verschiedenen kompositorischen Stimmungen, die Spannungen und Anspannungen, die Klangfarben, die bestimmten Intervallen, die Phrasen, der Rhythmus und die Melodien aller sechs Stücke erzählen diese Geschichte.
Das dramaturgische Konzept von Angel, six miniatures for peace besteht in sechs kurzen Stücken. Die sechs Miniaturen oder Sätze erzeugen eine Reihe von sechs „Schritten“ einer optischen Vision: die Energie einer Engelsfigur, die von weitem immer näherkommt, wobei im Laufe der sechs Miniaturen ihre „Botschaft“ immer hörbarer wird. Die Empfindung eines Engels ist fiktiv; es handelt sich nicht um eine sichtbare Gestalt, sondern um eine schemenhafte Figur, die für jeden individuell sein kann. Deshalb ist das ganze Stück mit Fragilität und Vorsicht zu spielen.
Die ersten drei Miniaturen – far away, near, very close - sind als dramaturgischer Prolog der vierten Miniatur – touching - gedacht, in der ein komplett neues musikalisches Element erklingt. Die fünfte – everywhere - ist als Nachklang der vierten komponiert, um dann mit der sechsten – a poem - die Komposition abzuschließen. Die Titel der ersten drei Stücke definieren keine reale Distanz, sondern möchten das Empfinden einer bestimmten Energie bezeichnen, die man immer näher empfindet.