

Luciano Berio
Chemins V
Kurz-Instrumentierung: 3 0 2 1 - 1 2 1 0 - Mba, Hf(2), Akk, Tsax, Vl(12), Va(8), Vc(4), Kb(3)
Dauer: 20'
Widmung: a Mario di Bonaventura con affetto
Solisten:
Gitarre
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte
Klarinette in B
Bassklarinette in B
Tenorsaxophon in B
Fagott
Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
Posaune
1. Harfe
2. Harfe
Marimbaphon
Akkordeon
Violine(12)
Viola(8)
Violoncello(4)
Kontrabass(3)
Berio - Chemins V für Gitarre und Kammerorchester
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Luciano Berio
Berio: Chemins VInstrumentierung: für Gitarre und Kammerorchester
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)

Luciano Berio
Berio: Chemins VInstrumentierung: für Gitarre und Kammerorchester
Ausgabeart: Dirigierpartitur

Luciano Berio
Berio: Chemins V-GitarreInstrumentierung: für Gitarre und Kammerorchester
Ausgabeart: Solostimme(n) (Sonderanfertigung)
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Meine Chemins für einen Solisten und Instrumentalensemble
stellen keine gehobene Einkleidung einer zuvor schon vorhandenen Sequenza für einen Solisten dar, sondern
eher einen Kommentar, der von dem Solostück ausgelöst wurde und organisch mit
ihm verbunden ist. Das Instrumentalensemble bringt musikalische Prozesse an die
Oberfläche und breitet sie aus, die im Solopart verborgen oder allenfalls
angedeutet waren. Wegen des zeitlichen Ablaufs dieser Prozesse erscheinen die
Rollen hin und wieder vertauscht in dem Sinne, dass der Solopart von seinem
eigenen Kommentar hervorgebracht wird.
In Chemins
V für Gitarre und 42 Instrumente spielt der Solist im Wesentlichen
unverändert meine im Jahre 1988 komponierte Sequenza
XI. Meine Absicht war es, einen Dialog zwischen den sehr idiomatischen
Harmonien der Gitarre, die vom Stimmen es Instrumentes stark abhängig ist, und
einer ausgedehnteren und nicht idiomatischen Harmonie zu entwickeln. Der Pass
für das Reisen zwischen diesen beiden weit voneinander entfernten Ländern ist
das Intervall der vergrößerten Quarte.
In Chemins V sind weiterhin zwei
instrumentale Idiome gegenwärtig: das eine hat seine Wurzeln in der Tradition
des Flamenco, das andere in der klassischen Gitarren-Tradition. Die Brücke
zwischen diesen beiden „Geschichten“ bildet mein persönliches Verlangen, mit
einem Instrument zu experimentieren, das ich sehr liebe – wobei ich mich des
kostbaren Rats von Eliot Fisk bedienen konnte. Der Dialog zwischen den beiden
harmonischen Dimensionen auf der einen und den beiden instrumentalen Idiomen
auf der anderen Seite entfaltet sich im kontinuierlichen Austausch und in
fortlaufender Umwandlung spezifischer und klar erkennbarer Figuren: das formale
Prinzip von Chemins V ist daher
vornehmlich das der Wiederholung. Denn ohne Wiederholung und parallele Abläufe
würde ein Dialog keine Form haben und keinen Sinn machen.
Luciano
Berio