Alexander Zemlinsky
Eine florentinische Tragödie
Kurz-Instrumentierung: 3 3 4 3 - 6 4 3 1 - Pk, Schl(2), Hf, Cel, Mand, Str
Dauer: 60'
Dichter der Textvorlage: Oscar Wilde
Übersetzer: Edward Downes
Herausgeber: Antony Beaumont
Libretto von: Max Meyerfeld
Thematische Analyse von: Felix Adler
Rollen:
Guido Bardi
Tenor
Simone
Bariton
Bianca
Sopran
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe
3. Oboe (+Eh)
1. Klarinette in B (+Kl(A))
2. Klarinette in B (+Kl(A))
3. Klarinette in B (+Kl(A)
Kl(Es))
Bassklarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
3. Fagott (+Kfg)
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
5. Horn in F
6. Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
3. Trompete in C
4. Trompete in C
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Basstuba
Pauken
Schlagzeug (2 Spieler): Xylophon, Glockenspiel, Triangel, Becken, Tam-Tam, Tambourin, kl. Trommel, gr. Trommel, Schellen
Mandoline
Celesta
Harfe
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Zemlinsky - Eine florentinische Tragödie
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Alexander Zemlinsky
Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie - op. 16Ausgabeart: Dirigierpartitur
Alexander Zemlinsky
Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie - op. 16Ausgabeart: Klavierauszug
Sprache: Deutsch
Alexander Zemlinsky
Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie - op. 16Ausgabeart: Libretto/Textbuch
Alexander Zemlinsky
Zemlinsky: Eine florentinische Tragödie - op. 16Ausgabeart: Studienpartitur
Sprache: Deutsch
Hörbeispiel
Werkeinführung
Zemlinsky machte sich im Frühling 1915 fieberhaft an die Arbeit, Max Meyerfelds deutsche Übersetzung der Florentinischen Tragödie zu vertonen. Es brauchte ein Jahr, bis die Rechte tatsächlich erworben werden konnten. Der Erste Weltkrieg erschwerte zudem die Kommunikation mit Oscar Wildes Rechtsnachfolger, der wiederum die Vertonungsrechte einem Komponisten von Rang und Namen vorbehalten wollte. Mehrere Theater bekundeten ihr Interesse an der Oper, sprangen letztlich jedoch wieder ab. Der Stuttgarter Generalmusikdirektor Max von Schillings jedoch, der Zemlinsky die Aufführung seiner Oper Mona Lisa in Prag zu verdanken hatte, hielt Wort und setzte das Werk seines Kollegen für Ende Jänner 1917 an. Proben und Aufführungen standen unter keinem guten Stern. Es gab eine Hiobsbotschaft nach der anderen: Die zweite Aufführung musste kurzfristig ausfallen, da Schillings seinen Zug aus Frankfurt verpasst hatte; kurz darauf prangerte eine Kirchenzeitung die Oper aus moralischen Gründen an, woraufhin der Intendant sich genötigt sah, sie vorerst abzusetzen.
Zu Lebzeiten Zemlinskys gab es nur acht weitere Produktionen. Das Werk ruhte dann, bis es im Jahre 1954 wiederentdeckt und im Sendesaal von Radio Bern zu neuem Leben erweckt wurde. Die erste Bühnenaufführung der Nachkriegszeit erfolgte 1977 in Kiel, 1980 folgten Venedig und 1981 Hamburg. Seitdem setzte sich Eine florentinische Tragödie allmählich als Meilenstein der Geschichte des Musiktheaters im 20. Jahrhundert durch.
Synopsis: Der florentinische Tuchkaufmann Simone kehrt von einer Geschäftsreise unvermutet nach Hause zurück und überrascht seine Frau mit einem jungen Mann, der sich als Guido Bardi, Sohn des Herzogs von Florenz, vorstellt. Simone, von Eifersucht gepackt, spielt zunächst den unterwürfigen Diener und bietet dem Prinzen Waren und Wein an. Plötzlich aber wird aus dem harmlosen Geplauder ein Kampf, als Simone den Prinzen zum Duell fordert. Der Kaufmann schlägt Guido das Schwert aus der Hand und erwürgt ihn mit bloßen Händen. Bianca bewundert in Simone ihren wirklichen Mann. Er wiedererkennt ihre Schönheit.
Ausgehend vom Originalmanuskript der Oper hat Antony Beaumont für die kritische Neuausgabe alle vorhandenen Quellen herangezogen, darunter auch den Stimmensatz der Prager Aufführung vom März 1917, die unter der Leitung des Komponisten stattfand. Er hat die Quellen verglichen und im Zuge seiner Revision Flüchtigkeitsfehler, Widersprüche und Ungereimtheiten beseitigt. Die zahlreichen voneinander abweichenden Lesarten zwischen der Partitur und dem Klavierauszug wurden geklärt und auch Unstimmigkeiten in der Instrumentierung, die Zemlinsky nach seinen Retuschen hinterlassen hatte, konnten beseitigt werden. Sowohl Partitur als auch Stimmen wurden in höchster Qualität neu hergestellt.