In utero

In utero (2022) spiegelt in Musik die Entwicklung eines neuen Menschen und die Klänge, die er im Mutterleib wahrnimmt, von der Empfängnis bis zur Geburt, in einem beschreibenden Stück für Schlagzeug und Akkordeon wider. Diese Tatsache spiegelt sich konkret in vielen Elementen des Stücks wider, wie Form und Proportionen, Tonhöhen, Dauern, Klangfarben, melodisch-rhythmische Motive und Spieltechniken. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen den Klangereignissen dieses musikalischen Werks und der morphologischen Entwicklung des Embryos und später des Fötus sowie der Klänge, die von der Wahrnehmung des letzteren erfasst werden. Daher auch der Titel In utero, was auf Lateinisch "Im Mutterleib" bedeutet.

Im Verlauf von In utero verwendet das Akkordeon die meisten der verfügbaren Aufführungstechniken, sowohl erweiterte als auch konventionelle, und setzt Balgschüttelungen, Cluster, mikrotonale und temperierte Glissandi, Ricochet, Luftklappenklänge, perkussive Klänge, klangliche und konventionelle Triller, Fingertremolos, wechselnde Vibrato-Stile usw. ein. Das Schlagzeug in In utero besteht aus Instrumenten wie der Großen Trommel, dem Hängebecken, dem Tamtam und dem Vibraslap, die mit Reiben, einem Bogen, weichen Schlegeln und Trommelstöcken gespielt werden.

In utero ist meinem Bruder und meiner Mutter gewidmet, die eine meiner Inspirationsquellen waren. Es ist das dritte Werk für Akkordeon und andere Instrumente, das ich dank der Initiative von Nekane Iturrioz von der Akkordeonklasse des Höheren Musikkonservatoriums von Navarra in Auftrag gegeben habe, nach den beiden vorangegangenen Werken Euskal Oroipenak (2018) und Astor in Astorga (2017), die ebenfalls bei der Universal Edition in Wien erschienen sind. Daher habe ich In utero im Jahr 2022 sowohl in künstlerischer als auch in didaktischer Absicht komponiert, wobei ich die Lehrpläne der genannten Institution im Hinterkopf hatte. In utero wird von Inés Carlos (Schlagzeug) und Adrián Martínez (Akkordeon) am 15. April 2024 in Pamplona im Auditorium Fernando Remacha des Höheren Musikkonservatoriums von Navarra uraufgeführt.

Dr. Jan Emanuel Abras, Ph.D.

(geboren am 1. Februar 1975 in Stockholm, Schweden)

www.janemanuelabras.com