

Luís Carvalho
Mosaico
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 2 2 0 0, timp, perc, str
Dauer: 11'
Instrumentierungsdetails:
1.Flöte
2.Flöte (+Picc)
1.Oboe
2.Oboe (+Eh)
Klarinette in B
Klarinette in A (+Bkl(B))
1.Fagott
2.Fagott
1.Horn in F
2.Horn in F
1.Trompete in C
2.Trompete in C
Pauken
Schlagzeug
Violine I (6 Spieler)
Violine II (5 Spieler)
Viola (4 Spieler)
Violoncello (3 Spieler)
Kontrabass (2 Spieler)
Mosaico
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Luís Carvalho
MosaicoInstrumentierung: für Kammerorchester
Ausgabeart: Dirigierpartitur
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Werkeinführung
MOSAICO (Mosaik) ist eine jahrtausendealte dekorative Kunsttechnik, die durch die Zusammenstellung kleiner farbiger Stücke (tesselas) gekennzeichnet ist, meist aus Steinen, aber auch aus anderen Materialien wie Glas, Muscheln und sogar Kunststoff oder Perlen. Ziel der Mosaike ist es, Oberflächen wie Böden, Wände und sogar Decken künstlerisch auszufüllen. Die Darstellungen sind oft figurativ und zeigen menschliche Porträts, Naturlandschaften oder geometrische Kompositionen. Das traditionelle zweifarbige portugiesische Pflaster ("calçada portuguesa" - in der Regel aus schwarzen und weißen Steinen) stellt eine ganz besondere Variante dieser Kunst dar und schmückt große städtische Flächen, meist in geometrischen Mustern.
Das Wort "Mosaik" leitet sich trotz seines unklaren etymologischen Ursprungs höchstwahrscheinlich vom griechischen mousaikón ab, was "zu den Musen gehörend" bedeutet, also "künstlerisch". Die Musen waren in der antiken griechischen Mythologie die inspirierenden Gottheiten der Künste und Wissenschaften (Euterpe für die Musik, Caliope für die Poesie, Urania für die Astronomie usw.), und es wird angenommen, dass aus diesem Begriff auch das Wort "Musik" entstanden ist.
Im vorliegenden Stück dient die Idee des Mosaiks als Metapher für die Konstruktion einer breiten musikalischen Form (ein einziger fortlaufender Satz), die sich aus der Kombination mehrerer kurzer thematischer Fragmente/Motive ergibt (die ihrerseits, ebenfalls metaphorisch, den oben erwähnten "Tesselas" entsprechen). Organisiert in einer Abfolge von separaten, aber komplementären Abschnitten, wird die Verkettung der Teile durch eine metrische Modulation gewährleistet, die als struktureller Dreh- und Angelpunkt des gesamten Stücks fungiert. Was die innere musikalische Konstruktion betrifft, so basiert sie sowohl horizontal (melodisch) als auch vertikal (harmonisch) auf der geometrischen Organisation von Intervallbeziehungen, im Wesentlichen der kleinen Sekunde (oder Halbton) und der übermäßigen Sekunde (oder kleinen Terz). Dieser kreative Ansatz wird jedoch nicht restriktiv aufgegriffen, und andere kompositorische Prozesse werden in den Fluss des musikalischen Diskurses integriert und materialisieren sich hoffentlich in einem abwechslungsreichen, aber kohärenten künstlerischen Objekt.
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Dieses Stück wurde mit dem 1. Kompositionspreis Francisco Martins (2017) ausgezeichnet, der vom Orquestra Clássica do Centro (OCC) in Coimbra [Portugal] verliehen wurde.
Uraufführung am 17. November 2017 im Großen Saal des Musikkonservatoriums von Coimbra durch das Orquestra Clássica do Centro unter der musikalischen Leitung von José Eduardo Gomes.