Konstantia Gourzi
Mykene
Kurz-Instrumentierung: 2 2 2 2 - 4 3 2 1, perc(3), pno, hp, str
Dauer: 17'
Instrumentierungsdetails:
1.Flöte
2.Flöte
3.Oboe
4.Oboe (+Eh)
5.Klarinette in B
6.Klarinette in B (+Bkl)
7.Fagott
8.Fagott (+Kfg)
9.Horn in F
10.Horn in F
11.Horn in F
12.Horn in F
13.Trompete in C
14.Trompete in C
15.Trompete in C
16.Posaune
17.Posaune
Tuba
1.Schlagzeug
2.Schlagzeug
3.Schlagzeug
Harfe
Klavier
Violine I (14 Spieler)
Violine II (12 Spieler)
Viola (10 Spieler)
Violoncello (8 Spieler)
Kontrabass (6 Spieler)
Mykene
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Werkeinführung
I. Elektras Ängste, II. Orestes Rückkehr, III. Klytämnestras Grab, IV. Vollmond in Mykene, V. Die Tränen, VI. Verzweiflung, VII. Das Abendrot
Mykene ist meine erste Orchester-Komposition, inspiriert von einem bestimmten Besuch des alten Orts Mykene in Griechenland, dessen archaische Energie sehr stark mich beeinflusst hat.
Jede Miniatur ist einem Teil der Geschichte Klytämnestras und dem historischen Geschehen in Mykene gewidmet, die, die Inspiration für diese Komposition ist.
Das gesamte Stück soll auf die höchste mögliche Intensität, wie klangliche aphoristische Gedanken-Splittern aufgeführt werden. Auch wenn z.b. ein Tanz-Rhythmus komponiert ist (wie 7/8, 12/8, 13/8, 14/8) soll der Charakter der Interpretation intensiv und sostenuto gehalten werden.
In manchen Miniaturen bestimmte Instrumentengruppen haben die Aufgabe rhythmische Elemente zu spielen, die in einem unabhängigen tempo als das übrige Orchester aufgeführt werden sollen. Für diese Stellen entscheidet der Dirigent, wann diese Gruppen starten.
Es ist auch wichtig die vielseitigen rhythmischen Elemente im gesamten Orchesterklang so bestimmend einzubauen, so dass die Betonung oder Phrasierung jeder einzelnen Rhythmus-Linie deutlich aufgeführt wird.
Alle sieben Miniaturen zusammen erzeugen eine dramaturgische Einheit und sollen als solche interpretiert werden. Zwischen den Miniaturen ist öfter attacca geschrieben: der Nachklang jeder Miniatur soll als Spannung so lange wie vom Dirigenten gemeint ist, zwischen den zwei Stücken gehalten werden. Sobald diese Spannung endet, fängt das nächste Stück gleich an; wie eine Geschichte, die im bestimmten Energiefluss, weitererzählt werden soll.
In der ersten Miniatur Elektras Ängste die Bläser und die Streicher spielen am Anfang ein Unisono und kreieren damit einen unruhigen aber in ppp bewegten Klangteppich. Das Schlagwerk mit Klavier und Harfe sind die Protagonisten einer „Erzählung“, die nach einer kurzen Zeit, Dialoge mit ausgewählten Streichern und Bläsern aufführen.
In der zweiten Miniatur Orestes Rückkehr der Orchesterrhythmus ist kompakter als im ersten Stück. Hier hat die 7/8 Melodie die Hauptrolle, die mit einer deutlichen Phrasierung gespielt werden soll, um ihre Intensität und Dichte zu zeigen. Alle anderen Instrumente die, diese Melodie nicht spielen, sollen fein und exakt den Haupt-Rhythmus halten.
In der dritten Miniatur Klytämnestras Grab, obwohl keine Taktzahlen gibt, die gemeinsame Energie, die aus verschiedenen Instrumenten Gruppen, erzeugt wird, soll absolut zusammengehalten werden. Kleine Instrumental-Gruppen sind so geteilt, dass sie kammermusikalisch, ohne die dauerhafte Führung des Dirigenten, zusammenspielen. Die Dirigentin/der Dirigent gibt die Einsätze für den Eintritt und dirigiert immer wieder unterschiedlichen Gruppen.
In der vierten Miniatur Vollmond in Mykene fangen die Holzbläser im eigenen Tempo die Figuren, auf einem Schlagzeug Rhythmus, zu wiederholen bis die Streicher die Hauptstimme übernehmen. Die Holzbläser pausieren bis zum Ende dieses Stückes und die Blechbläser schließen die Miniatur, als ob ihre melodiösen Akkorde ein Nachklang des musikalischen Geschehens sind.
In der fünften Miniatur die Tränen wird durch Bläsern Glissandi eine tragende Stimmung aufgebaut, die mit einer aphoristischen Aussage von tiefen Instrumenten ausklingen wird.
In der sechsten Miniatur Verzweiflung herrschen zwei Klangelemente: ein tänzerisches und ein massives Blechbläser-Schlagzeug Klang, der mit dramatischen Akkorden den Tanz unterbricht. Es soll ein klanglicher Kampf dadurch entstehen, der mit einer Klang-Vereinigung komponiert ist.
Die siebte Miniatur das Abendrot ist als ein Nachklang, als der Abschluss des ganzen Stückes dramaturgisch gedacht. Akkorde, die von der gleichen Instrumental Gruppe wie in der ersten Miniatur, werden in verschiedenen Takt-rhythmus gespielt und bereiten damit einen unerwarteten, nachdenklichen Tutti-Abschluss.