
Harald Banter
Quantenwelten
Kurz-Instrumentierung: 1 1 3 1 - 1 0 0 0, perc, keyb, vc
Dauer: 10'
Instrumentierungsdetails:
Flöte
Oboe
1.Klarinette in B
1.Klarinette in B
Bassklarinette in B
Fagott
Horn in F
Schlagzeug
Keyboard
Violoncello
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Harald Banter
QuantenweltenInstrumentierung: für 10 Instrumente
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Quantenwelten
Trotz immer neuer Forschungsergebnisse ist es den Wissenschaftsexperten bisher nicht gelungen, das Geheimnis der physikalischen Vorgänge im Innern eines Atoms zu enträtseln. Soviel weiß man seit Planck und Heisenberg, dass die subatomaren Prozesse anderen Gesetzen gehorchen, als wir sie aus dem Makrokosmos nach dem Newton'schen Weltbild der klassischen Physik kennen. Sind die Quarks aus denen sich Neutronen und Protonen zusammensetzen und den Atomkern bilden und die ihn umkreisenden Elektronen, Masseteilchen oder sind es Wellen? Sind die Strings, aus denen die Quarks bestehen sollen, eindimensionale Fäden oder sind es Superstrings mit bis zu elf Dimensionen. Niemand weiß es, und die Größe dieser Quanten, die in Plancklängen gemessen werden, (eine Plancklänge beträgt 10-35 m) sind unvorstellbar. Hätte ein Atom einen Durchmesser von 10 Kilometern, würde die Länge eines Quarks 0,1 Millimeter betragen.
Dem Künstler aber stehen alle Möglichkeiten offen, seine individuelle Vorstellung dieser Welten kreativ darzustellen, ohne Rücksichtnahmen auf wissenschaftliche Verifizierbarkeit.
In meinem Stück "Quantenwelten" stelle ich mir ein Super-Elektronen-Rastermikroskop vor, durch das man mit trilliardenfacher Vergrößerung die Vorgänge im Inneren eines Atoms beobachten kann. Vielleicht spielen sich dort Prozesse ab, die denen unserer makroskopischen Welt sehr ähnlich sind.
Ich greife deshalb auch bewusst auf Kompositionstechniken zurück, die ihre Wurzeln im traditionellen Bereich haben. Die Verzahnung von herkömmlichen Instrumenten und elektronisch erzeugten Klängen durch ein Synthesizermodul bilden die Dualität der sich überlagernden physikalischen Weltbilder.
Harald Banter