
Karlheinz Stockhausen
Refrain
Dauer: 12'
Widmung: Ernst Brücher gewidmet
Instrumentierungsdetails:
Klav u. 3 Wbl, Cel (od. Synth) u. 3 Cymbales antiques, Vib u. 3 Almglocken,
3 Glockenspielplatten
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Karlheinz Stockhausen
Stockhausen: Refrain für Klavier, Celesta und Schlagzeug - Nr. 11Instrumentierung: für Klavier, Celesta und Schlagzeug
Ausgabeart: Spielpartitur
Ein stilles und weiträumig komponiertes Klanggefüge wird sechsmal durch einen kurzen Refrain gestört. Dieser Refrain enthält Glissandi und Cluster, Triller, Basstöne (im Klavier) und kurze Melodiestückchen, und diese Elemente kommen in der übrigen Form nicht vor. Die Zeitpunkte, zu denen ein Refrain gespielt wird, werden von den Spielern selbst gewählt und können sich von Aufführung zu Aufführung ändern; sind sie jedoch einmal fixiert, so wird die endgültige Gestalt eines Refrains von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst (Triller, Glissandi und Melodie sollen dann mit Tönen des voraufgegangenen oder folgenden im Text fixierten Akkordes gebildet werden); umgekehrt bewirkt ein Refrain jedes Mal nach seinem Erklingen eine Veränderung des ihm folgenden Formverlaufs: Die Klänge von Klavier, Celesta und Vibraphon ändern ihren Charakter durch hinzukommende „verfärbende“ Schlaginstrumente, und zwar in zunehmendem oder in abnehmendem Maße je nach den gewählten Zeitpunkten des Refrains. So wird in einem statischen Zustand durch unvorhergesehene „Störungen“ ein dynamischer Formprozess geweckt; und einer beeinflusst und prägt den anderen, ohne dass ein Konflikt entstünde.
Das Werk wurde im Juni und Juli 1959 im Auftrag Herrn Dr. G. v. Westermans für die Berliner Festwochen komponiert und ist Ernst Brücher gewidmet.
Programmheft Gelsenkirchen 23.2.1973, Hans-Sachs-Haus