

Osvald Chlubna
Šárka
Kurz-Instrumentierung: 2 3 3 3 - 4 2 3 1 - Pk, Schl, Hf, Str
Dauer: 67'
Übersetzer: Larysa Molnárová, H. Ulrich, U. Damm, John Tyrrell, Stefan Malzew
Herausgeber: Sir Charles Mackerras, Jiří Zahrádka
Chor: Chor der Wladiken, Tenöre, Bässe
Chor der Kämpferinnen, Soprane, Alte
Chor der Jünglinge, Tenöre, Bässe
Chor der Mädchen, Soprane, Alte
Rollen:
Premysl
Bariton
Ctirad
Tenor
Šárka
dramatischer Sopran
Lumír
Tenor
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte (+Picc)
2. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe
Englischhorn
1. Klarinette in B (+Kl(A))
2. Klarinette in B (+Kl(A))
Bassklarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
Kontrafagott
1. Horn in F
2. Horn in F (+Hr in Es)
3. Horn in F (+Hr in Es)
4. Horn in F (+Hr in Es)
1. Trompete in F (+Trp in Es)
2. Trompete in F (+Trp in Es)
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Tuba
Pauken
Schlagzeug
Harfe
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Janácek; Chlubna - Šárka
Gedruckt/Digital
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Leoš Janáček
Janá?ek: SárkaAusgabeart: Klavierauszug
Sprache: Deutsch | Englisch | Tschechisch

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Hörbeispiel
Werkeinführung
Anfang 1887 erschien, in der Zeitschrift Česká Thalie abgedruckt, das Libretto zu einem musikalischen Drama Šárka. Der Autor, Július Zeyer, zählte zu den bedeutendsten tschechischen Schriftstellern seiner Zeit. Der junge, noch unbedeutende Komponist Leoš Janáček begann sofort mit der Vertonung des Textes.
Sein Schaffensdrang wurde jedoch anlässlich der nachträglich eingeholten Erlaubnis zur Verwendung des Librettos gebremst: Zeyer verbat sich die Vertonung durch Janáček. Diese restriktive Haltung des Autors erklärt sich aus dessen Intention, dass namhaftere Komponisten, wie Dvořák oder Smetana, sich mit dem Text beschäftigen sollten. Zwei Briefe Janáčeks wurden von Zeyer abschlägig beantwortet, worauf den jungen Komponisten der Mut verließ und er die Arbeit zur Seite legte, die mittlerweile, in der zweiten Hälfte des Jahres 1888, bis zur Orchestrierung der ersten zwei Akte gediehen war.
Ziemlich genau 30 Jahre später, Ende 1917 oder Anfang 1918, fand der mittlerweile zu beachtlichem Ruhm gekommene Janáček zufällig die Unterlagen zu seiner Erstlingsoper Šárka wieder, in einer alten Truhe, wie er selbst berichtete. Er war nach wie vor von der Qualität seines Frühwerkes überzeugt und machte sich daran, die Vokallinien zu korrigieren, im Sinne seiner mittlerweile erarbeiteten Idee der „Sprechmelodie“. Danach übergab er die Klavierpartitur des dritten Aktes seinem Schüler Osvald Chlubna. Dieser sollte die Instrumentation ausführen, wobei ihm die Partitur der ersten beiden Akte nicht zur Verfügung stand. Janáček war mit dem Ergebnis der Arbeit Chlubnas zufrieden, wiewohl das Manuskript Chlubnas zahlreiche nachträgliche Änderungen von Janáčeks Hand aufweist.
Das neuerliche Ansuchen um Erlaubnis zur Vertonung des Textes wurde von den Rechtsnachfolgern Zeyers nun ohne weiteres erteilt. Janáček fuhr fort, weitere Verbesserungen in allen drei Akten seiner Šárka vorzunehmen: Er strich Takte, fügte andere neu hinzu, schnitt Passagen aus und fügte sie an anderer Stelle wieder ein. Erst danach, im Laufe des Jahres 1919, wurde Janáčeks Verlagshaus, Universal Edition, von der Existenz eines neuen Werkes informiert.
Es vergingen weitere sechs Jahre, bis Janáček 1925 endlich die Uraufführung von Šárka erleben konnte. Zuvor feilte der Komponist noch weiter an einigen Stellen. Im Sommer 1925 übergab er die Partitur zum Herausschreiben der Instrumentalstimmen an Kopisten.
Die Uraufführung fand am 11. November 1925 im Brünner Nationaltheater statt und wurde ein voller Erfolg.