Claude Debussy
Sonate pour ensemble
Kurz-Instrumentierung: 1 1 1 1 - 0 1 1 1 - Schl(2), Hf, Asax(Es), Str(max. 6 6 4 4 2; min. 1 1 1 1 1)
Dauer: 13'
Bearbeitet von: Roland Freisitzer
Instrumentierungsdetails:
Flöte (+Picc)
Englischhorn
Klarinette in B (+Bkl(B))
Altsaxophon in Es
Fagott (+Kfg)
Trompete in C
Posaune
Tuba
Schlagzeug(2)
Harfe
Violine I(6)
Violine II(6)
Viola(4)
Violoncello(4)
Kontrabass(2)
Sonate pour ensemble
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Werkeinführung
„Die Cellosonate von Claude Debussy ist meiner Meinung nach eine der interessantesten und besten Kammermusikwerke der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Behandlung des Cellos und des Klaviers übertrifft die Idee des ‘für Cello mit Klavierbegleitung’ dahingehend, als es sich hier um ein kammermusikalisches Wechselspiel zweier absolut gleichberechtigter MusikerInnen handelt, auch wenn nur das Violoncello mit Kadenzen brillieren darf. Schon während meiner Studienzeit, als wir am Moskauer Konservatorium im Instrumentationsunterricht alle möglichen Stücke instrumentieren durften, hatte ich große Lust, dieses Stück zu instrumentieren, doch dazu ist es damals nicht gekommen.
Von Peter Keuschnig für Bearbeitungen französischer Werke des 20. Jahrhunderts für sein Ensemble Kontrapunkte angefragt, habe ich die „Sonate pour violoncelle et piano“ von Claude Debussy vorgeschlagen. Mir war von Anfang an klar, dass ich jedoch keine Instrumentierung für Violoncello mit begleitendem Ensemble machen wollte, einfach schon deshalb, weil das Klavier eben keine begleitende Funktion hat, so wie beispielsweise in der Violinsonate Debussys, wo eben diese herkömmliche Rolle vorhanden ist.
Ich wollte versuchen, mit meiner Instrumentierung eine Klangwelt zu schaffen, die möglichst ähnlich einer Klangwelt wäre, wie Claude Debussy sie 2019 gehört hätte. Das heißt, schon mit eindeutigen Referenzen, aber auch Kombinationen zulassend, die im Sinne einer möglichst ‘authentischen’ Instrumentierung vielleicht anachronistisch wären. Zusätzlich ist die Rolle des Solocellos natürlich nicht vorhanden. Die Soli des Cellos sind im Ensemble aufgeteilt, obschon die oder der jeweilige Cellistin/Cellist einige Déjà-vu-Erlebnisse haben wird…
Dafür habe ich folgende Besetzung gewählt: Flöte (auch Piccolo), Englischhorn, Klarinette (auch Bassklarinette), Saxophon (Alt- oder Tenor), Fagott (auch Kontrafagott), Trompete, Posaune, Tuba (die drei Blechbläser verwenden durchgehend Dämpfer), Harfe, Schlagwerk und Streichquintett (das auch chorisch besetzt werden kann).“
Roland Freisitzer