

David Fennessy
gut, hair, skin, air
Dauer: 10'
Widmung: gut, hair, skin, air was commissioned by the Hebrides Ensemble and first performed by them at the Queen’s Hall, Edinburgh on 30th May 2007.
Instrumentierungsdetails:
Pauken
Violine
Viola
Violoncello
Elektronik
Fennessy - gut, hair, skin, air für Pauke, Violine, Viola, Violoncello und Elektronik
Übersetzung, Abdrucke und mehr

David Fennessy
Fennessy: gut, hair, skin, airInstrumentierung: für Pauke, Violine, Viola, Violoncello und Elektronik
Ausgabeart: Partitur

David Fennessy
Fennessy: gut, hair, skin, airInstrumentierung: für Pauke, Violine, Viola, Violoncello und Elektronik
Ausgabeart: Stimmensatz
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Werkeinführung
Was passiert exakt in dem Moment, in dem man über das Fell des Schlagwerks streicht oder in dem der Bogen Kontakt mit der Saite aufnimmt? Woher kommt der Impuls, der den Ton erzeugt, und wie fühlt es sich an, wenn er entsteht?
Ich habe vor einiger Zeit begriffen, dass ich mich, wenn ich Musik höre, von einem Narrativ angezogen fühle, aber nicht notwendigerweise von jener Sorte, die am Anfang einsetzt und eine Geschichte zu Ende erzählt. Für mich besitzt Musik die einzigartige Kraft, einem emotionalen Narrativ zu folgen, der einen winzigen Spalt findet, einen Sekundenbruchteil, einen Augenblick, und immer tiefer in sich versinkt - bis zu dem Punkt, an dem die Zeit von seinem Mittelpunkt aus in alle Richtungen zu sickern scheint. So wird die Gestalt der Musik zu einer Art „Standbild“, das fortwährend auf denselben Augenblick gerichtet ist, sich aber stets auf einen höheren Vergrößerungsgrad zu bewegt, sodass sich eine zunächst scheinbar glatte Kante als hochkomplexe Landschaft erweisen kann.
Auf emotionaler Ebene kann das bedeuten, für einen längeren Zeitraum in einem Impuls zu verharren – auf dem Rücken eines Motoneurons zu reiten, während es sich seinen Weg die Wirbelsäule hinauf bahnt, auf den Papillarlinien eines Fingerabdrucks zu stehen, zwischen denen sich meilenweite Klüfte auftun, oder auf dem zartesten Atemhauch zu schweben, wenn er den Lippen entweicht. Irgendwie kann Musik gleichzeitig den Moment selbst und alles, was zu diesem Moment hinführt, beschreiben. Für meine Entscheidung, welche Noten ich als nächstes setze, sind die Motivation für das Erzeugen eines Klangs und die Art und Weise, wie er ausgeführt wird, sehr wichtig. Indem ich mich auf diese Aspekte konzentriere, gewinnt die kleinste Geste größte Bedeutung, und oft ist es das simpelste musikalische Element – eine leere Saite oder ein regelmäßiger Schlag – das die größte Komplexität in sich birgt.
David Fennessy