
UE-Komponist:innen aus Rumänien
UE-Komponist:innen aus Rumänien

Gabriel Malancioiu
*22. April 1979
Die Koexistenz von Intuition und Vernunft in der Ausbildung des Komponisten Gabriel Mălăncioiu (geboren 1979 in Brașov) ist auf seinen Abschluss sowohl an der Fakultät für Automatik und Computer als auch an der Fakultät für Musik und Theater in Timișoara zurückzuführen. Neben dem entscheidenden Einfluss von Maestro Remus Georgescu – der ihn in das Studium der Musikkomposition einführte – traf er während seines Master- und Doktoratsstudiums an der Gheorghe-Dima-Musikakademie in Cluj-Napoca auf wichtige Persönlichkeiten des rumänischen Musiklebens, deren Einfluss deutlich spürbar ist: Von Cornel Țăranu übernahm er die Kunst der Prägnanz, von Adrian Pop – die Bedeutung des Details, von Valentin Timaru – den Respekt vor den Werten der musikalischen Vergangenheit, von Eduard Tereny – die Bedeutung des Spiels im kompositorischen Prozess.
Die Verbindung zu Entwicklungen im Bereich der zeitgenössischen Musik im Ausland verdankt er der Teilnahme an Kompositionskursen der SOMMERAKADEMIE Prag – Wien – Budapest, wo er von Nigel Osborne, Hans Tutschku und Mitgliedern des Ensembles Klangforum Wien unterrichtet wurde. Neue Möglichkeiten ergaben sich durch seine Auswahl zur Teilnahme an Kursen des EXPERIMENTALSTUDIO DES SWR in Freiburg, wo er von Brian Ferneyhough, Chaya Czernowin, Mark Andre und Dániel Péter Biró unterrichtet wurde. Außerdem nahm er am Kompositionsworkshop des GEORGE-ENESCU-Festivals teil, wo er die Chance hatte, unter der Anleitung von Miklós Maros, Bernard Cavanna, Hupert Stuppner und Zygmunt Krauze zu arbeiten.
Die dynamische Ausbalancierung von Polaritäten spielt in allen 200 von ihm komponierten Werken eine wichtige Rolle, indem sie eine Begegnung polarer Paare in Bezug auf Dynamik, Klangdichte oder klangliche Strukturen bestimmt – sei es in der spezifischen Verfeinerung der Chormusik, in der Intimität der Kammermusik, in der Überschwänglichkeit der symphonischen Musik, in den Erkundungen im Bereich der Musik mit elektronischen Geräten oder im experimentellen Charakter der musikalischen Aufführung. Seine Werke behandeln Themen mit vielfältigen kulturellen und philosophischen Implikationen, wobei sich eine systemische Perspektive organisch und von innen heraus formt.
Die Musik von Gabriel Mălăncioiu wurde auf fünf Kontinenten in über 300 Konzerten präsentiert, interpretiert von renommierten Ensembles wie den Neuen Vocalsolisten Stuttgart, dem Slowenischen Kammerchor oder dem Ensemble Aventure, von Solisten wie Florian Mueller, Haika Lubcke oder Richard Craig, und von Dirigenten wie Michael Wendeberg, Huba Hollókői oder Martina Batič. Der Komponist Corneliu Dan Georgescu bemerkte, dass Gabriel Mălăncioiu „eine der aktivsten Persönlichkeiten, eine selbstbewusste und sehr originelle Stimme in der zeitgenössischen Musiklandschaft“ sei.
Gabriel Mălăncioiu ist Mitglied des Verbands der rumänischen Komponisten und Musikwissenschaftler, des Exekutivausschusses der ISCM – rumänische Sektion – sowie internationaler Musikorganisationen wie Vox Novus (USA), La Villa des Compositeurs (Frankreich/Italien), Temp’ora (Frankreich), Access Contemporary Music (USA) und Society of Composers (USA). Derzeit lehrt Gabriel Mălăncioiu Stilistik der zeitgenössischen Musikinterpretation, Orchestrierung und Musikanalyse an der West-Universität Timișoara, Fakultät für Musik und Theater.

Ioana Ilie
*24. Juni 1988
Ioana Ilie wurde 1988 in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien geboren. Sie begann das Klavierspiel mit drei Jahren und, als sie ein Jahr später ihre erste Klavierstunde bekam, komponierte bereits eine Handvoll an Stücken. Von ihrem Talent beeindruckt, erklärte sich ein Theorielehrer vom Musik-Gymnasium der Stadt bereit, die Kompositionen niederzuschreiben, die Ioana immer aus dem Gedächtnis abrief. Gleich mit fünf Jahren gewann sie den ersten Wettbewerb und trat bislang in Europa, Amerika und Asien auf. Das Constantin-Silvestri Stipendium ermöglichte ihr 2004 ein Jahr an der Pocklington School in York, England zu verbringen und 2014 wurde sie als Stipendiatin im Förderprogramm für junge Musizierende der Notenstein La Roche Privatbank gewählt. Ihre Studien mit Adrian Oetiker (Klavier), Balz Trümpy (Komposition), Rudolf Lutz (Improvisation) und Jan Schultsz (Liedgestaltung) an der Hochschule für Musik FHNW schloss sie mit Auszeichnung ab.
Bereits mit 21 Jahren war Ioana Ilie Dozentin für Klavier-Improvisation an der Musikhochschule Trossingen und seit 2015 unterrichtet sie Klavier an der Musik- Akademie Basel. Von der Badischen Zeitung als „Meisterin der Improvisation“ beschrieben, ist die Rumänin oft als Vertreterin der seltenen Kunst der klassischen Improvisation zu hören, die inzwischen zu ihrem Markenzeichen geworden ist.
Ioanas Kompositionen sind grösstenteils für Klavier, da aber das Kunstlied und die Kammermusik ihr sehr am Herzen liegen, so sind diese Musikformen oft in ihren Kompositionen zu finden. Ihre Musik wurde bisher in Europa (unter anderen durch das international bekannte Ensemble „Phoenix“ unter der Leitung von Jürg Henneberger) und in den USA uraufgeführt. Ihre Kompositionen sind sowohl auf ihrer Debüt-CD „ON CLOUD TEN“, als auch auf ihrer neusten Einspielung „ZODION – Klavierstücke über die 12 Sternzeichen“ zu hören.

Vlad Maistorovici
*2. Juni 1985
„Lasst die Funken fliegen“
Musicweb International
„schlägt einen anderen Ton an“
The Daily Telegraph
Der Komponist, Dirigent und Geiger Vlad Maistorovici tritt international mit einem Repertoire auf, das von Bach bis zu zeitgenössische Werke bis hin zu Enescu und Queen reicht. Seine Musik wird von Ensembles und Künstlern von Weltrang gefördert.