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Johannes Maria Staud
Staud: Berenice (Revision 2006)
Libretto: Durs Grünbein
Textvorlage: Edgar Allan Poe
UE33419
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
Sprachen: Englisch (Großbritannien)
Format: 297 x 420 mm
Seiten: 204
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Hörbeispiel
Beschreibung
Mein erstes abendfüllendes Werk basiert auf der 1835 veröffentlichten Arabeske Berenice von Edgar Allan Poe (1809 - 1849). Diese albtraumhafte Horrorgeschichte dreht sich um das ungleiche, inzestuös verbundene Ehepaar Egäus und Berenice, das verschiedener kaum sein könnte. Sie, wunderschön, durch Wiesen und Wälder streifend, doch unheilbar an Schwindsucht leidend - er, grüblerisch, in seinem Studierzimmer in die Betrachtung verschiedenster, auch banalster Dinge monomanisch sich vertiefend, stehen einander wie ein archetypisches Gegensatzpaar gegenüber, das viele Grundprobleme menschlichen Daseins und Zusammenlebens, sowie eine Unzahl von Urängsten überspitzt-pointiert thematisiert.
Plötzlich dann die unerwartete Wendung, abgelöst von blankem, allmählich sich ausbreitendem Entsetzen, teilweise grundiert von makaber durchschimmerndem schwarzen Humor – reinste Suspense, die ihren “thrill“ durch das bloß Angedeutete, nicht vollends Ausgesprochene gewinnt. Und dies bei gleichzeitiger formaler Verknappung, lakonischer, dennoch aber ornamentaler sprachlicher Präzision, die die Schattenseiten der menschlichen Psyche gespenstisch auszuleuchten vermag.
Warum nun also die Vorlage aufbrechen und sie in statische Tableaus verwandeln? Warum das Verständnis beim Rezipienten vom vorherigen genauen Studium des Programmbuches abhängig machen? Warum alle Handlungsstränge eliminieren, um somit die Vorlage ihrer ureigensten Qualitäten zu berauben?
Warum denn, im Gegenteil, nicht möglichst nah (von kleineren Exkursen und behutsamen, dramaturgisch bedingten Anreicherungen einmal abgesehen) am Originaltext bleiben? Poes Suspense durch unsere, vom (Horror)film geschulte Denkweise in die heutige Zeit zu übersetzen versuchen? Da das Libretto eindeutig der „Handlungsträger“ ist, kann die Musik sich ihrer eigenen Stärken besinnen: zu suggerieren, anzudeuten, zu illustrieren, irrezuleiten, zu verführen, zu manipulieren – kurz: eigengesetzlich zu agieren (auch wenn sie Impulse von „außen“ erhält). Das Resultat soll nun keine Oper sein, auch kein Schauspiel, sondern irgendetwas dazwischen in der Vielfalt der Schattierungen und Bedeutungsräume...
Johannes Maria Staud
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Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
Sprachen: Englisch (Großbritannien)
Format: 297 x 420 mm
Seiten: 204