

Leoš Janáček
Auf verwachsenem Pfade
Kurz-Instrumentierung: 1 2 3 1 - 2 0 0 0 - Hf, Vl(2) Va(2) Vc(2) Kb(1)
Dauer: 30'
Bearbeitet von: Mag. Dünser Richard
Widmung: Michaela Girardi herzlichst gewidmet
Instrumentierungsdetails:
Flöte
Oboe
Englischhorn
Klarinette in A
Bassetthorn
Bassklarinette in B
Fagott
1. Horn in F
2. Horn in F
Harfe
1. Violine
2. Violine
1. Viola
2. Viola
1. Violoncello
2. Violoncello
Kontrabass
Janácek - Auf verwachsenem Pfade für Ensemble / Kammerorchester
Übersetzung, Abdrucke und mehr

Leoš Janáček
Auf verwachsenem PfadeInstrumentierung: für Ensemble / Kammerorchester
Ausgabeart: Studienpartitur (Sonderanfertigung)
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Werkeinführung
Der Klavierzyklus Po zarostlém chodnícku (Auf verwachsenem Pfade) wurde von Leoš Janácek in den Jahren zwischen 1900 und 1909 komponiert. In den kurzen Stücken mit den Titeln:
1. Unsere Abende
2. Ein verwehtes Blatt
3. Kommt mit!
4. Die Friedecker Muttergottes
5. Sie schwatzten wie die Schwalben
6. Es stockt das Wort!
7. Gute Nacht!
8. So namenlos bange
9. In Tränen
10. Das Käuzchen ist nicht fortgeflogen!
„sind längst vergangene Erinnerungen enthalten. Sie sind mir so lieb, dass ich sie wohl nie vergessen werde.“ So Janácek in einem Brief von 1912. Erinnerungen an Abschied, Liebes- und Schlaflieder, Verbitterung und Enttäuschung, Weinen, an einen endgültig weggelegten Brief, …, bis zu einer Vorahnung des Todes – im Motiv des Käuzchens in der letzten Nummer – sind die poetischen Ausgangspunkte der Kompositionen. Es gibt keine motivisch–thematischen Entwicklungen, nur Stimmungen, Kontraste, berührende Harmonien und Wendungen, Themen – die wie auch die Rhythmen von mährischer Volksmusik inspiriert aber ganz neuartig verwandelt scheinen – , und Klang, Klang gewordene Autobiografie, ein verwachsener Pfad der Erinnerungen, ein Pfad, auf dem die Wanderung am Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen und von mir am Anfang des 21. Jahrhunderts fortgesetzt wurde mit meiner Übertragung dieses Zyklus´ in die Klangwelt eines großen Ensembles oder Kammerorchesters. Dass es sich hierbei viel mehr um einen (heutigen) Akt der Nachkomposition als ein bloßes Arrangement handelt, ist der Tatsache geschuldet, dass meiner tiefsten Überzeugung nach hier (und überhaupt beim Instrumentieren) die Beschränkung auf eine nur handwerkliche oder rein philologische Ebene sich weder dem Geiste der Originalkomposition als würdig erweisen, noch ein lebendes Kunstwerk schaffen kann. Denn die Liebe zum ursprünglichen Stück und zu seinem Komponisten verlangt, dass mit neuschöpferischer Kreativität zu Werke gegangen werden muss.
Richard Dünser