

Mauricio Sotelo
Como llora el agua…
Dauer: 15'
Solisten:
violoncello
Como llora el agua…
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Werkeinführung
"Como llora el agua" ("Wie das Wasser weint") ist ein emblematisches Werk für Gitarre im Katalog des Komponisten Mauricio Sotelo. Fasziniert von der Wirkung des Hörens dieses Werks hat der in den Vereinigten Staaten lebende spanische Cellist Ignacio Alcover eine außergewöhnliche Version für Solo-Cello geschaffen, sodass auch Cellisten die Aufführung dieser Musik genießen können. Wir reproduzieren im Folgenden den Text von Sotelo, der über die ursprüngliche Version für Gitarre geschrieben wurde: "Die größte Schwierigkeit für einen Komponisten, der sich der Gitarre nähert, ist zweifellos die 'Handlichkeit' des Instruments; die Abhängigkeit der Klangerzeugung von den 'Positionen' der linken Hand. Es ist fast unmöglich, korrekt für Gitarre zu schreiben, ohne sie selbst gespielt zu haben, wenn man nicht das intensive Vibrieren ihrer Saiten an den Fingerspitzen gefühlt hat und natürlich, wenn man nicht auch ihre Grenzen erfahren hat.
Der kompositorische Prozess in diesem Werk beginnt mit der Suche nach einer Scordatura (modifizierte Stimmung), die, fernab von der konventionellen Klangfarbe, das harmonische Zentrum der gesamten Komposition bildet (C, G, D, G#, B, D#). Das heißt, eine Art gravitatorisches harmonisches Zentrum oder 'Sonnenakkord' innerhalb eines Systems von "unendlichen Sonnen" (Giordano Bruno). Die Scordatura zwingt dazu, die Handlichkeit des Instruments neu zu erfinden. Deshalb beginnt der Weg mit dem 'Streicheln' der offenen Saiten - arpeggio espressivo - und die Finger zeichnen, flechten, weben allmählich eine klangliche Spirale über das Griffbrett. In dieser zentrifugalen Bewegung hin zu einer neuen Klanglichkeit muss die linke Hand 'neu lernen' zu gehen auf dem Griffbrett der Gitarre, muss lernen, sich zu orientieren, sich zu positionieren, und es ist die rechte Hand, die ihr 'lehrt', in einen Raum einzutreten, der nicht anders ist als jener uralte "Gesang des Stöhnens" der Flamenco-Klangfarbe. Die rechte Hand durchquert Felder, die uns an das Aroma der Toques por Soleá, por Bulería, por Tarantos oder por Seguiriya erinnern."