Wolfgang Rihm
Das Gehege
Kurz-Instrumentierung: 3 3 3 3 - 4 4 3 1 - Pk, Schl(3), Hf, Klav, Str
Dauer: 45'
Dichter der Textvorlage: Botho Strauß
Solisten:
Sopran
Rollen:
Die Frau (dramatischer Sopran) Der Adler (stumme Rolle)
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe
Englischhorn
1. Klarinette in A
2. Klarinette in A
Bassklarinette in B
1. Fagott
2. Fagott
Kontrafagott
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in C
2. Trompete in C
3. Trompete in C
kleine Trompete
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Kontrabasstuba
Pauken
1. Schlagzeug
2. Schlagzeug
3. Schlagzeug
Harfe
Klavier
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Rihm - Das Gehege für Sopran und Orchester
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Wolfgang Rihm
Rihm: Das GehegeInstrumentierung: für Sopran und Orchester
Ausgabeart: Klavierauszug
Sprache: Deutsch
Wolfgang Rihm
Rihm: Das GehegeInstrumentierung: für Sopran und Orchester
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Sprache: Deutsch
Wolfgang Rihm
Rihm: Das Gehege für Sopran und OrchesterInstrumentierung: für Sopran und Orchester
Ausgabeart: Studienpartitur
Sprache: Deutsch
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Hörbeispiel
Werkeinführung
Zwiesprache mit einem Adler
Die langjährige künstlerische Beziehung zwischen dem Dirigenten Kent Nagano und dem Komponisten Wolfgang Rihm, der u.a. Das Lesen der Schrift und Europa nach dem letzten Regen zu verdanken ist, hat nun das Monodram Das Gehege hervorgebracht: es ist von der Bayerischen Staatsoper für Naganos erste Produktion als Musikdirektor in Auftrag gegeben worden.
Rihm hat aus dem letzten Teil von Botho Strauß’ Schauspieltext Schlusschor, ein Musiktheater für dramatischen Sopran und Orchester gestaltet. "Die Frau in diesem musiktheatralischen Solo hält Zweisprache mit einem Adler im Gehege. Sie beleuchtet dabei in aller Konzentration und der expressiven (Ton-)Sprache unserer Gegenwart die im Menschen unvermittelt nebeneinander stehenden Sehnsüchte nach Stärke und Hingabe, nach individueller Verwirklichung und gesellschaftlicher Integration – und verschwistert darin mit der rund hundert Jahre zuvor auf die Opernbühne gebrachten Salome" (Peter Heilker).
Die Handlung:
Ein Frau kommt aus dem Dunkel. Es ist Nacht, und sie ist allein. Sie dringt in den Zoo ein und spricht einen Adler in seinem Gehege an, nimmt ein Messer, befreit das Tier und bewundert seinen Körper. Sie fordert den Adler auf, sie zu attackieren. Je mehr sie ihn reizt, desto näher kommt er ihr.
Als die Frau das Alter und die Machtlosigkeit des Tieres erkennt, fühlt sie sich ihm überlegen Der Adler stürzt sich auf sie. Sie tötet ihn.
Sehnsucht, Stärke und Liebe treiben die Frau in ein Gehege. Dort hält sie Zwiesprache mit einem Adler. Sie befreit den Vogel, um ihn zu töten. Absurd, paradox? Töten, was wir lieben? Befreien, um zu lieben, durch Liebe sich befreien? Kein Zweifel: Mit diesen Fragen ist die Frau im Gehege eine Schwester im Geiste der 100 Jahre früher entstandenen Salome. Das Gehege, ein gigantisches, monomanisches Solo.