Johannes Maria Staud
Der Riß durch den Tag
Kurz-Instrumentierung: 1 1 2 1 - 2 1 1 0 - Schl(3), Akk, Klav, Vl, Vl, 2 2
Dauer: 25'
Libretto von: Durs Grünbein
Widmung: für Bruno Ganz
Instrumentierungsdetails:
Flöte (+Afl(G)
Picc)
Oboe (+Eh)
1. Klarinette in B (+Kl(Es))
2. Klarinette in B (+Bkl(B))
Fagott (+Kfg)
1. Horn in F
2. Horn in F
Trompete in C
Posaune
1. Schlagzeug
2. Schlagzeug
3. Schlagzeug
Klavier
Akkordeon
1. Violine
2. Violine
1. Viola
2. Viola
1. Violoncello
2. Violoncello
Kontrabass
Staud - Der Riß durch den Tag für Sprecher und Ensemble
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Johannes Maria Staud
Staud: Der Riß durch den TagInstrumentierung: für Sprecher und Ensemble
Ausgabeart: Studienpartitur
Sprache: Deutsch
Johannes Maria Staud
Staud: Der Riß durch den TagInstrumentierung: für Sprecher und Ensemble
Ausgabeart: Dirigierpartitur
Sprache: Deutsch
Print-On-Demand
Musterseiten
Hörbeispiel
Werkeinführung
Das Werk ist eine erneute Zusammenarbeit mit Durs Grünbein, der ja bereits den Text für meine Oper Berenice geschrieben hat. Ich knüpfte dabei an Fragen an, die ich für mich noch nicht endgültig gelöst habe. Vor allem: Was passiert, wenn ein Sprecher oder ein Schauspieler spricht und Musik ihn begleitet? Man kommt dann schnell auf das Thema Monodram, das ja von Arnold Schönberg wesentlich geprägt wurde.
Mit Durs Grünbein, einem gebürtigen Dresdner, habe ich mich auf seinen Text Nach den Satiren verständigt, aus dem ich größere Teile extrahiert und in fünf Bildern zusammengestellt habe. Es ist der innere Monolog eines Menschen, der durch eine Stadt geht und geschichtliche Beziehungslinien sieht. Es geht um verdrängte Schuld und das Beobachten verdrängter Zeichen – Zeichen der Diktatur und der Unterdrückung im Kontext des großstädtischen Lebens – und darum, wie es möglich ist, als Mensch trotzdem weiter zu machen und ein individuelles Leben zu führen. Das ist ein spannendes Thema, und wir versuchten eine Verbindung von Monolog und musikalischem Monodram zu finden, mit vielen verschiedenen Mischformen. Der Gedanke, dass Bruno Ganz die Sprecherpartie übernehmen wird, war natürlich besonders inspirierend. Ich konnte mir niemand Geeigneteren vorstellen.
Die Uraufführung fand in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen statt, der Fertigungsstätte des Phaeton. Ich habe den Raum bereits bei einer Pressekonferenz der Staatskapelle kennengelernt und war fasziniert von seiner Architektur, die neben den historischen und den sozialistischen Bauten der Dresdner Innenstadt einen zeitgenössischen Akzent setzt. Eigentlich ein ziemlich idealer Aufführungsort für mein Monodram, das sich ja auch mit verschiedenen Perspektiven auf die Geschichte beschäftigt.
Johannes Maria Staud