Leoš Janáček
Katja Kabanowa
Kurz-Instrumentierung: 4 3 3 3 - 4 3 3 1 - Pk, Schl(2), Hf, Cel, Va.d'a, Str
Dauer: 105'
Übersetzer: Ute Becker, Norman Tucker, Alena Wagnerová, Michel Ancey, Max Brod, Reinhold Schubert
Herausgeber: Sir Charles Mackerras, Karl Heinz Füssl
Dichter der Textvorlage: Alexander Nikolajewitsch Ostrowski
Übersetzer der Textvorlage: Vincenc Cervinka
Klavierauszug von: Bretislav Bakala
Libretto von: Leoš Janáček
Chor: Bürger beiderlei Geschlechts
Rollen:
Savjol Prokofjewitsch Dikoj
ein Kaufman
Bass Boris Grigorjewitsch
sein Neffe
Tenor Marfa Ignatjewna Kabanowa (Kabanicha)
eine reiche Kaufmannswitwe
Alt Tichon Ivanytsch Kabanoff
ihr Sohn
Tenor Katherina (Katja)
seine Frau
Sopran Wanja Kudrjasch
Lehrer
Chemiker
Mechaniker
Tenor Barbara
Pflegetochter im Hause Kabanoff
Mezzosopran Kuligin
Freund des Kudrjasch
Bariton Glascha & Fekluscha
Dienstboten
Mezzosopran Ein Vorbeigehender Eine Frau aus dem Volk
Alt
Instrumentierungsdetails:
1. Flöte
2. Flöte
3. Flöte (+Picc)
4. Flöte (+Picc)
1. Oboe
2. Oboe
3. Oboe (+Englischhorn)
1. Klarinette in B
2. Klarinette in B
3. Klarinette in B (+Bkl(B))
1. Fagott
2. Fagott
3. Fagott (+Kfg)
1. Horn in F
2. Horn in F
3. Horn in F
4. Horn in F
1. Trompete in F
2. Trompete in F
3. Trompete in F
1. Posaune
2. Posaune
3. Posaune
Tuba
Pauken
Schlagzeug (2 Spieler): Xylophon, Glockenspiel, Schellen, Hängebecken, große Trommel
Celesta
Harfe
Viola d'amore
Violine I
Violine II
Viola
Violoncello
Kontrabass
Janácek - Katja Kabanowa
Gedruckt/Digital
Übersetzung, Abdrucke und mehr
Leoš Janáček
Janácek: Káta Kabanová Digital verfügbarAusgabeart: Studienpartitur
Sprache: Deutsch | Tschechisch
Leoš Janáček
Janácek: Káta KabanováAusgabeart: Dirigierpartitur
Sprache: Deutsch | Tschechisch
Bindungsart: Hardcover
Leoš Janáček
Janáček: Káta Kabanová - Katja Kabanova Digital verfügbarAusgabeart: Libretto/Textbuch
Sprache: Deutsch | Tschechisch
Leoš Janáček
Janácek: Káta Kabanová - Katja KabanowaAusgabeart: Klavierauszug
Sprache: Deutsch | Tschechisch
Leoš Janáček
Janácek: Katja KabanowaAusgabeart: Klavierauszug
Sprache: Englisch (Großbritannien)
Leoš Janáček
Janáček: Katya KabanovaAusgabeart: Libretto/Textbuch
Sprache: Englisch (Großbritannien)
Hörbeispiel
Werkeinführung
„Ich empfinde Mitleid für sie“, singt Varvara im ersten Akt von Janáceks sechster Oper Katja Kabanowa. Diese Emotion, das Mitgefühl mit einer Frau, die psychischen Qualen ausgesetzt ist, ist in vielen Opern Janáceks präsent. Die meisten von ihnen handeln von Individuen, die sich von sozialen Realitäten und Normen eingeengt fühlen. Der Versuch, sich diesen entgegen zu stellen, ist oft mit fatalen Konsequenzen verbunden.
Janácek entschied sich vermutlich Anfang 1919 dazu, „Das Gewitter“ (Boure) von Ostrovski zu vertonen. Es ist nicht verwunderlich, dass er für diese Oper ein russisches Thema wählte, da Janácek, Mitbegründer des russischen Zirkels in Brünn, ein Liebhaber der russischen Kultur war und sich oft von russischer Literatur inspirieren ließ. Sobald einige Fragen rund um die Übersetzung von Vincenc Cervinka geklärt waren, begann Janácek mit der Arbeit und adaptierte das gesamte Stück selbst. Die Premiere der Oper fand am 23. November 1921 im Nationaltheater Brünn unter der Leitung von František Neumann statt. Fast genau ein Jahr später, am 30. November 1922, kam Katja Kabanowa im Prager Nationaltheater mit Otakar Ostrcil am Dirigentenpult auf die Bühne. Obwohl Kritiker anmerkten, es sei „die entscheidende Schwäche der Oper, dass sie keine flüssige Handlung hat“, war der Erfolg groß. Im Jahr 1927 entschied sich Janácek dazu, die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen im ersten und zweiten Akt zu ändern, indem er kurze Zwischenspiele hinzufügte. Sie dienen als Bindeglied zwischen den einzelnen Szenen und ermöglichen den Umbau des Bühnenbilds, ohne den musikalischen Fluss zu unterbrechen. Diese Zwischenspiele wurden von Sir Charles Mackerras wiederentdeckt, der sie auch in die neu erschienene Partitur der Oper mit aufnahm.
Katja Kabanowa zeichnet das intime und lyrische Bild eines einsamen Menschen und einer persönlichen Tragödie und kommt dabei ohne leere oder pathetische Gesten aus. Es ist eine Geschichte, die auch in der Gegenwart aktuell ist und unseren Nachbarn widerfahren könnte. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, wieso dieses Werk das Publikum bis heute anspricht. Dank der musikalischen Produktion zählt es zu den eindrucksvollsten musikalischen Tragödien des 20. Jahrhunderts.
Jirí Zahrádka